NECROSYS – Nekrowersum (2024)

NECROSYS ist eine Death Metal-Gruppe aus Polen. Gegründet wurde die Band 2015 in der Stadt Breslau. 2020 erschien mit dem Split-Release Underground Covenant – Anal Terror II das erste Output der Polen. Mit der vorliegenden Scheibe Nekrowersum folgte im Oktober 2024 das lang erwartete Debut-Album. Auf die Platte, die über das polnische Label Mara Productions auf den Markt kam, wurden 7 Tracks mit einer Unterhaltungsdauer von 33 Minuten und 38 Sekunden gepackt.

Schon beim Opener „Delektuj się diabłem“ ist wahrzunehmen, dass das polnische Quintett kein rein todesmetallisches Kommando mimt, sondern einen Mix aus Black und Death Metal zelebriert. Diese Kombination beherrschen die Ost-Europäer ausgezeichnet und noch dazu wirkt die Performance sogar innovativ. Dies liegt daran, dass man die beiden Stile nicht nur streift, sondern ausgiebig einfließen und viel Platz für alles lässt. Der Gesang trägt grandios dazu bei, dass auch hier keine Anhängerschaft zu kurz kommt. Seien es tiefe Growls oder giftiges Gekeife, alles wird verarbeitet, um die Ansprüche des Zuhörers zu befriedigen. Diesen beschrittenen Weg bleibt man auch im zweiten Track „Zamknięty w pustce“ ohne Kompromisse treu, wobei gefühlt noch mehr schwarzmetallische Einflüsse in die Songstrukturen gefunden haben und sogar leichte Thrash-Ansätze zu hören sind. Erst im dritten Titel „Wybrany, a nie widać“ wendet man sich fast komplett von der Black Metal-Seite ab und serviert den ersten waschechten Death Metal-Track auf dem Album. Auch wenn man versucht auch hier innovativ zu klingen, kann man hier nicht ganz diese erfrischende Performance abliefern wie zuvor. Ein ähnliches Klangbild bekommt man in den nachfolgenden Songs geboten und von der anfänglichen Euphorie ist leider nicht viel übrig geblieben. Schade, denn zu Beginn konnten NECROSYS voll einschlagen und vor allem überraschen. So bleibt es bei einem soliden Album, das wesentlich mehr Potential gehabt hätte.

Fazit: NECROSYS überraschen zu Beginn mit einem erfrischenden Mix aus Black und Death Metal und können für einen positiven Aha-Effekt sorgen. Dann versteift man sich aber doch wieder zu sehr auf Death Metal und kann diese aufkeimende Euphorie nicht aufrecht erhalten. Trotzdem sind die Polen ein absoluter Geheim-Tipp!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll