
Band: NECRORATORY
Album: When We Die
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Ad Altare Satanea
02. Faust
03. De Igne Coronam Lucifer
04. Betrayal
05. When We Die
06. Sidereum Infernum
Im Jahre 2010 fanden sich drei Ungarn unter dem Banner NECRORATORY zusammen, um fortan unter einem schier unaussprechlichen Bandnamen mit fünf Alben für Unterhaltung im extremen Musikbereich zu sorgen. Der Bekanntheitsgrad des Trios hält sich noch in Grenzen – ob sich das mit dieser EP änden wird?
Ungemein entspannt und sphärisch starten die Musiker in die 25 Minuten von When We Die. Verträumt sinken wir in unseren Lehnsessel, doch wir werden von zackigen Blastbeats und feinmelodischen Gitarrenleads flugs hochgeschreckt. Wieselflinke Drums und eine garstig krächzende Stimme geben den Ton an. Coole Taktwechsel ändern den Kurs hin zu groovigem Midtempo. Die Band lässt eine Prise dreckigen Rock mit einfließen und eine dezent progressive Herangehensweise kommt ebenso zum Zuge, ohne den Hörer mit sinnlosen Taktwechseln zu erschlagen. Dunkle, doomig donnernde Düsternis dominiert bisweilen, doch oft preschen die Ungarn in halsbrecherischem Tempo drauflos und halten den Song an der Grenze zum Prügel-Chaos mit hochmelodischen Leads und kontrollierten Drosselungen in Zaum. Sehr gut gelingt diese Taktik mit wehmütigen Tönen beim atmosphärischen Stück „Faust„. Auch weiterhin suchen die gewieften Musiker ihr Heil nicht bloß in attackierendem Highspeed und streuen einige erhabene Passagen ein. Es fehlen nur memorable Refrains oder griffige Ohrwurmmelodien, ein bisserl unstrukturiert und chaotisch wirken die Lieder nicht ganz fließend und schwer nachvollziehbar. Ein gewisser Drive ist Geschossen wie „Betrayal“ aber keineswegs abzusprechen, auch wenn der ganz große Wurf ausbleibt. Die beste Melodie taucht kurioserweise beim sonst orientierungslosen Finalgemetzel „Sidereum Infernum“ auf, das für mich irgendwie gar keinen Sinn ergibt. Muss es aber auch nicht, ist ja Black Metal.
Fazit: NECRORATORY orentieren sich mit ihrer speedigen, teils rockigen Mixtur an finnischen Bands, wovon viele hochmelodische Leads Zeugnis ablegen. Das zwischenzeitlich aufkommende Hau-Drauf-Feeling verkommt manchmal zu bloßem Selbstzweck, da könnte ein wenig mehr Struktur nicht schaden.
Punkte: 7 / 10
Autor: Leonard