MÒ͘R – Hear The Hour Nearing! (2024)

Band: MÒR
Album: Hear The Hour Nearing!
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. The Vanishing Of Matter
02. Eden
03. Third Path
04. The Apprentice
05. Cave Of Shadows
06. The Letter Of Loss
07. Sulfur
08. Sutcivni Los
09. Smaragdina

MÒR ist ein Black Metal-Duo aus Frankreich. Gegründet wurde die Band bereits 2014 in der Stadt Rouen in der nordfranzösischen Region Normandie. Nach einem Demo 2015 veröffentlichte das Duo 2022 ein Live-Album. Der vorliegende Longplayer mit Titel Hear The Hour Nearing! wurde im April 2024 über das französische Label Les Acteurs de l’Ombre Productions auf den Markt gebracht und enthält 9 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 44 Minuten.
Als Genre gibt das Internet Raw/Atmospheric Black Metal vor, aber die Franzosen agieren doch recht melodisch und von rauem Schwarzmetall ist hier keinesfalls auszugehen. Das Duo schwingt eine feine Klinge und versteht es, mit eingängigen Melodien den Zuhörer schnell für sich zu gewinnen. Dies stellen sie schon beim Opener „The Vanishing Of Matter“ unter Beweis. Auch die Laufzeiten der einzelnen Songs ist großteils Norm-Breich und nur „The Letters Of Loss“ tanzt mit über 8 Minuten Spieldauer aus der Reihe. Die zweite Nummer hat sehr ähnliche Strukturen wie sein Vorgänger und kann leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Im dritten Track „Third Path“ agiert man etwas gemütlicher und man fühlt sich ein wenig an norwegische Bands der Neunziger erinnert, da die Atmosphäre düster wirkt und nordisch klingt. Der rein instrumentale Titel bietet jedoch zu wenig Anreize und bleibt auf Grund des fehlenden Gesangs farblos und mit einer Länge von über 5 Minuten eindeutig zu üppig. Hier hätte man definitiv mehr daraus machen können. Im darauf folgenden „The Apprentice“ bleibt man dem skandinavisch angehauchten Stil treu und diesmal bekommt man sogar schwarzmetallisches Gekeife als Begleitung geboten. Dieser Track ist mit einer der Favoriten auf dieser Scheibe. Dann folgt mit „Cave Of Shadows“ wieder eine 3 Minuten lange Instrumental-Einlage, die nicht mehr als ein Lückenfüller ist, da sie relativ anspruchslos vorgetragen wird. Der anfänglich erwähnte längste Song „The Letter Of Loss“ bietet trotz der 8 minütigen Dauer gute Abwechslung und so verfliegt die Zeit wie im Flug. Hier bekommt man auch wieder mehr melodische Akzente geboten und kann so den Zuhörer wieder für sich gewinnen. Zum Ende hin legen die Franzosen noch mit „Sulfur“, „Sutcivni Los“ und „Smaragdina“ wieder einen Zahn zu und servieren rasanten und diabolischen Black Metal. Dieses Gesicht steht ihnen sehr gut und die Songs sind durchwegs abwechslungsreich.

Fazit: MÒR liefern ein ansprechendes Black Metal-Werk ab, das bis auf die instrumentalen Lückenfüller durchwegs überzeugen kann. Wer nordischen Schwarzmetall mag, der sollte hier definitiv reinhören!

Punkte: 8 / 10

  

Autor: Thomas Mais-Schöll