Mother Augusta – Low Lights

Das Quartett aus Parma/Italien, hat es auf seinem 2.Album nicht eilig – gemächlich, cool und groovy geht es in den entspannt dahingleitenden Stücken zu. Eine verzweifelte, aber nie übertrieben zum Himmel schreiende Stimme prägt den angeschwärzten Gruftrock der Truppe. Wir könnten den melodischen und harmonischen Klängen auch das Mäntelchen namens melancholischer Black Metal umhängen – aber ganz egal, wie man die Mixtur nennt, hier regiert melancholische Coolness, trocken rockende Haaviness oder auch reduzierte Zurückhaltung. Es kommt hin und wieder vor, dass ein Gitarrenriff mutterseelenallein auf weiter Flur seine Bahn zieht, bevor ein griffiger Rhythmus zum Mitwippen animiert. Harmonisch, wunderschön und wamherzig wirken die Kompositionen, allerdings warten Mother Augusta kaummit Überraschungen auf. Die merkliche Anhebung von Tempo und Aggression hinterlässt während des bissig-bedrohlichen „On Earth They Crawl„markante Spuren, wobei auch unangenehme Akkorde den Schöngeist vergraulen könnten. Derlei Kontraste sollten die Italiener ruhig öfter für sich nutzen – so gewinnt nachdenklicher Schwermut oft die Oberhand und man verharrt demnach stoisch in etwas zu gleichförmiger Tristesse.

Fazit: Als hätten sich Katatonia eine dunkel purpur schimmernde Patina übergestreift, ziehen uns Mother Augusta mit harmonisch-schweren Dunkelrockklängen in die Abgründe des menschlichen Seelenlebens.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard