Band: MORTUARY DRAPE
Album: Black Mirror
Genre: Black/Death Metal
Trackliste:
01. Restless Death
02. The Secret Lost
03. Ritual Unction
04. Drowned In Silence
05. Into The Oblivion
06. Rattle Breath
07. Nocturnal Coven
08. Mistress Of Sorcerer
09. The Unburied
10. Fading Flowers Spell
11. Black Mirror
Die italienischen Okkultisten treiben schon seit den 80ern ihr geisterhaft-spukiges Horrorschauspiel und auch auf dem 6. Album Black Mirror hat sich an der düsteren Atmosphäre nichts geändert. Stimmlich passen die mystischen Vocals hervorragend zu den zurückhaltend gehauchten Passagen, die von einem dominanten und sehr guten Lead-Bass getragen werden. Ein gewisses Maß an Komplexität betreffend Rhythmik ist mit an Bord, heroische Gitarrenmelodien stechen hervor und geben bisweilen heldenhafte Heavy Metal-Soli zum Besten. Manchmal regiert geradliniger Speed mit Blast Beats, der allerdings im richtigen Moment von gedrosselten Elementen oder groovigen Parts durchbrochen wird. Stampfendes Midtempo schmeichelt sich mit coolen Drumfills während „Ritual Unction“ ein, ein flirrendes Solo wird hochmelodisch veredelt – es passiert also viel und der rote Faden findet sich erst nach intensiverer Beschäftigung. „Rattle Breath“ gibt sich vokalistisch zurückhaltend, hoppelt angenehm dahin und lässt auch Platz für temporeiche Ausbrüche. Insgesamt ist Black Mirror bis zum nachdenklichen, finalen Titelsong kein Album zum Nebenbeihören, manchmal wird man durch monoton hoppelnde Passagen eingelullt und die Gefahr des Dahinplätscherns bzw. der Unaufmerksamkeit ist gegeben. Unangenehm kratzende Töne machen den Zugang nicht unbedingt leichter, sind jedoch für den musikalischen Anspruch wichtig. Auf einprägsame Refrains legt die Band keinen Wert – hier regiert eine dunkle Gesamtstimmung. Das wirkt einerseits sympathisch, andrerseits zu unspektakulär für den großen Wurf.
Fazit: MORTUARY DRAPE hüllen ihren Sound in eine mystische, spukige Heavy Metal-Aura und verbreiten düstere Atmosphäre. So ganz fesseln die teils komplexen, teils direkt vorwärtsdrängenden Songs aber nicht, weil zwischendurch recht einfache Hoppel-Galopp-Takte rhythmische Besonderheiten vermissen lassen.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard