Morkera – Entangled Excavations

Das Einstandswerk der kroatischen Band MORKERA bietet kraftvollen, rhythmischen Black Metal mit dunklen Growl-Vocals, die hin und wieder von harschen Schreien ergänzt werden. So manche doomige Einlage dynamisiert die Mixtur und zeigt, dass sich die Musik durchaus in mehreren Tempi wohl fühlt. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf blastender Geschwindigkeit mit scharfen Riffs und melodischem Hintergrund. Furios hetzen die Songs im Highspeed dahin, ohne allzu viel Abwechslung schießen die kalt und mechanisch wirkenden Stücke frenetisch dahin, ohne jedoch Hook-technisch oder Refrain-mäßig Eindrücke zu hinterlassen. da fallen eher unbequeme und schwerverdauliche Riffs auf, die dem Soundästheten einige Sorgenfalten auf die Stirn zeichnen werden. Die verspielte, progressivere Herangehensweise kann da eher für Aufsehen sorgen – man höre als Beweis das epischer angelegte Stück „Silent Gatherers„, das letztendlich durch das schleppende Tempo und den monotonen, beschwörenden Dunkelgesang heraussticht. Apropos monoton: das blechern tuckernde Schlagzeug steht im Mix (zu) weit im Vordergrund und deckt alle anderen Instrumente gnadenlos zu. So manch flirrende, avantgardistische Tonfolge löst eher nervöses Achselzucken als begeistertes Fäusterecken aus – ein hartes Stück Musik also, das durch manche uninspirierte bzw. fehlende Schlusssequenz den Eindruck erweckt, nicht vollends auskomponiert worden zu sein. Außerdem seltsam: die beiden langatmigen Instrumentalstücke am Ende der Platte fordern die Aufmerksamkeit des Hörers heraus, vor allem das als geisterhaft-gruselig gedachte, aber uninspirierte Klaviergeklimper als wenig berauschendes Finale.

Fazit: Eine zu statische und überraschungsarme Platte, die eher Fans von rhythmusfokussiertem und düsterem Black Metal ansprechen dürfte, Liebhaber von Melodien sollten eher die Finger von Entangled Excavations lassen.

Punkte: 6 / 10

Autor: Leonard