MÖRKVIND – Wyrd

XXX Eine EP dient oft für ein Experiment und zeigt eine experimentelle Seite einer Band auf. So auch im Fall der italienischen One-Man-Show MÖRKVIND, denn wir haben es hier mit einem Monstersong zu tun, der sich über 17 Minuten erstreckt. Flächige Keyboards, entrücktes Kreischen, verhallter Klang, geschickte Tempiwechsel, griffige Grooves, attackierende Blasts, stoische Stampfrhythmen, einschleifende Monotonie
und heroisches Pathos prägen die erhabene Soundlandschaft. Freunde von Summoning, alten Satyricon oder Taake dürfte der Zugang zu diesem opulenten Werk nicht schwerfallen. Minutenlang ziehen sanfte Tastenmelodien, die an Panflöten erinnern, ihre entspannte Bahn und werden dabei von flüsternden Kreischlauten angereichert. Überraschenderweise taucht ein Saxophon auf und wabert durch den nebelverhangenen Klangwald. Die Intensität und das Tempo steigern sich, dann lässt der Meister die Stimmung kollabieren und gleitet wieder seelenruhig dahin. Ein wohldosierter Wechsel der Geschwindigkeiten und Stimmungen ist die Folge, nur manchmal übertreibt es der Komponist mit den repetitiven Motiven ein wenig.

Fazit: MÖRKVIND loten auf dieser EP ein breites Stimmungs- und Tempospektrum aus. Atmosphärischer Pathos und aggressives Gehacke geben sich die Klinke in die Hand und halten dieses Magnum Opus spannend und abwechslungsreich.

Punkte: / 10

Autor: Leonard