MÖRKVIND – Höstbränder

Über die Black Metal-Band MÖRKVIND ist nicht viel bekannt – außer, dass es sich um das Duo Vindur (Vocals, Guitars) & Sjöström (Bass, Drums) handelt. Ich vermute das Projekt ist in Italien beheimatet, aber dies tut in Wirklichkeit nichts zur Sache. Die emsigen Jungs veröffentlichten 2019 mit Det är bara oss ihr Debut-Album. 2021 folgte die EP Undergång und im Herbst 2023 erschien der vorliegende zweite Longplayer Höstbränder. Das Werk umfasst 5 Tracks bei einer Laufzeit von ca. 43 Minuten.

Von dem Duo bekommt man gleich im ersten Track „The Navigator“ sehr nordisch klingenden Black Metal geboten, in dem eine eisige Atmosphäre erzeugt wird; trotz seiner fast 9-minütigen Spieldauer wird es zu keiner Zeit langweilig. Der Einsatz von gut dosierten Synthesizern-Elementen gibt dem Song zusätzlich das gewisse Etwas. MÖRKVIND kann den Zuhörer mit eingängigen Melodien fesseln und durch ruhige Passagen für Abwechslung sorgen. Der zweite Titel „Höstbränder“ kann mit ähnlichen Vorzügen punkten, ist jedoch nicht so fesselnd und abwechslungsreich wie der Vorgänger. Der dritte Song „Frostbitna Rike“ ist zwar sehr düster, braucht aber ewig, bis er ein wenig Fahrt aufnimmt und hat dadurch einige Längen enthalten. Hier aufmerksam zu lauschen, ist phasenweise schwierig, aber wenn man geduldig bleibt, wird man ab der Mitte mit genialem Black Metal belohnt. Also sollte man sich diesen Track reinziehen, wenn man auch die nötige Zeit und Geduld dafür aufbringen kann. Mit wesentlich mehr Elan geht es dann im folgenden „En Tom Lovsang“ weiter. Dieser Track kann einen wieder von der ersten Sekunde an mit seinen Melodien und Atmosphäre in seinen Bann ziehen. Im abschließenden Song „Mountains Toppling Evermore“ wird der aufmerksame Zuhörer nochmals mit einem 12-minütigen Werk belohnt. Hier legt sich das Duo nochmals richtig ins Zeug und vereint alle vorangegangenen Stärken zu einem schwarzmetallischen Epos.

Fazit: MÖRKVIND liefert mit ihrem Album Höstbränder ein frostiges Black Metal-Epos ab. Fans von nordischem und atmosphärischen Schwarzmetalls kommen hier voll auf ihre Kosten!

Punkte: 9 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll