MELANCHOLIC SEASONS – Im Takt der Keule (2024)

Band: MELANCHOLIC SEASONS
Album: Im Takt der Keule
Genre: Melodic Death/Thrash Metal

Trackliste:
01. In die Knechtschaft
02. Slavery
03. Im Takt der Kuele
04. Mach keine AssimovesKeule
05. PandemoniumKeule
06. SchwarmintelligenzKeule
07. The Ultimate Sin

Die Rodgauer (Hessen/Deutschland) Melodic Death Metaller MELANCHOLIC SEASONS beehren ihre Hörerschaft mittlerweile im Jahrestakt mit neuen Releases. Nach ihrem fulminanten Longplayer The Crypt Of Time (Review) und mit den neu aufpolierten Songs auf Past Seasons Pr. 1 – The Early Days (Review) kommt nun 2024 mit der vorliegenden EP Im Takt der Keule das nächste Release der Deutschen. Dieses Werk wurde inspiriert durch den Song auf dem 2010 erschienenen Album Through The Dark. Ob diese sieben Keulenschläge ein Schleudertrauma im Nackenbereich auslösen oder nur für Verspannungen sorgen, werden wir nun in diesem Review herausfinden.
Nach einem kurzen Intro „In die Knechtschaft“ geht es dann auch gleich los mit dem ersten Keulenschlag namens „Slavery“. Die Rodgauer gehen darin recht groovig und zunächst weniger melodisch zur Sache. Der Sound ist, wie man es bereits von den vorherigen Produktionen gewohnt war, auf hohem Niveau und lässt punkto Aufnahme und Druck keine Wünsche offen. Zum Ende hin kommen dann doch mehr harmonische Klänge hinzu, aber trotz gutem Mitreiß-Faktor, kommt der Song nicht an Glanztaten der letzten beiden Alben heran. Auch der nachfolgende Titel-Track „Im Takt der Keule“ besticht mehr durch groovige Parts mit thrashigem Einschlag als durch die oftmals gelobten Melodic Death Metal-Riffs. Soll nicht heißen, dass die Songs bisher schlecht waren, aber man ist einfach etwas mehr von den Jungs gewohnt, daher ist man dann doch etwas enttäuscht. Mit der folgenden Nummer „Mach keine Assimoves“ kann man MELANCHOLIC SEASONS beim Wort nehmen, da dieser Track zwar noch nicht die Jungs in Höchstform zeigt, aber es geht in die richtige Richtung. Auch mit „Pandemonium“ bewegen sich die Hessen mehr hin zu harmonischen Riffs und schön langsam weiß man wieder, warum man dieses Trio so lieb gewonnen hat. Die „Schwarmintelligenz“ ist leider, wie schon so oft in sozialen Medien erkannt, nicht so allwissend wie man es oft auf Grund des beigemengten Senfs erwarten würde. So ist es auch bei diesem Song. Dieser wirkt gut, klingt gut, ist aber auch wieder etwas zu banal ausgefallen. Wo sind bloß diese unverkennbaren und melodischen Riffs geblieben? Im abschließenden Titel „The Ultimate Sin“ besinnt man sich dann endlich weder auf oft zitierte Stärken und bringt wieder mehr melodische Passagen ein und findet so zumindest ein versöhnliches Ende.

Fazit: MELANCHOLIC SEASONS setzen in ihrem neuen Werk Im Takt der Keule mehr auf groovige Passagen und vernachlässigen die melodische Komponente. Meines Erachtens ist das Experiment nicht ganz geglückt. Hier trifft das Sprichwort: „Schuster bleib bei deinen Leisten“ zu 100% zu.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll