MARSH OF SWANS – Heartwood

Band: MARSH OF SWANS
Album: Heartwood
Genre: Atmospheric Post Black Metal

Trackliste:
01. Only Oblivion
02. Approaching Death
03. Condemned By Night
04. Cloistered
05. Heartwood
06. To Ride Upon The Plains

Das amerikanische Duo MARSH OF SWANS hat sich melancholischem, düsterem und teils rasantem Black Metal verschrieben. Die Stimme präsentiert heisere Growls, aber auch elegant-erhabenen Klargesang in recht verhallter Form. Groove-Passagen wechseln sich mit sperrigen Melodien ab, schwerfällige Strukturen machen höchst atmosphärischen Ruheparts Platz. Die Band nimmt sich Zeit, um ihre guten Ideen wirken zu lassen. Dynamische Steigerungen halten die epischen Kompositionen spannend, viele Takt- und Stimmungswechsel prägen das warmherzige Klangbild. Eine Vielzahl an sanften Sequenzen balanciert sich mit aggressiver Düsternis und finster rollenden Eskapaden. Unbequeme Tonfolgen mit verzweifelter Theatralik werden dezent eingeflochten und so wird der Hörer in ein Spannungsfeld aus schöngeistiger Eleganz und beklemmender Forderung gezogen. Ein bisschen wirkt Heartwood ambivalent, schwelgerische Passagen laden zum Träumen, die doomigen Parts dagegen eher zum verzweifelten Händeringen ein. Die treibenden und variabel programmierten Drums verharren nur in seltenen Fällen in bewusster Monotonie und tuckern dann etwas herzlos vorüber. Feinfühlig integrieren die Musiker beim (zu lang geratenen) Zwischenspiel „Cloistered“ modernere Takte, die mit Keyboardwaberei eine neue Seite in der Klangwelt aufzeigen. Unheilvoll rauscht aus der Stille das Titellied „Heartwood“ heran und wirkt aufgrund des Vorgängers wie ein aggressiver Brocken. Die melodische Komponente tritt hier vorerst deutlich in den Hintergrund und sperrige Melodik verweigert einen leichten Zugang. Das Grande Finale „To Ride Upon The Plains“ gelingt mit erhabenen Leads und dunklen Growls in epischer Manier. Feindosierter Choralgesang lässt aufhorchen, dann blitzt ein Basssolo hervor, das den Boden für einen kontemplativen Part bereitet, ehe die beiden Melancholiker mit einem aufbrausenden Schlusspart gen Horizont entschwinden…

Fazit: Doomige Düsternis trifft auf schwelgerisches Pathos und schwerfällige Melodiefolgen, dazu serviert das Duo moderne Anklänge – Heartwood fordert dich mit melancholischer Schwere und aufbegehrender Herzlichkeit zu näherer Beschäftigung heraus.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard