Mardom – Longing For A New Dawn

MARDOM ist eine Black Metal-Formation aus Polen. Gegründet wurde die Band 2019 in der polnischen Stadt Łódź. Ein Jahr danach erschien das erste Release mit der EP The Path Of No Return. Im Dezember 2022 veröffentlichten sie die vorliegende EP Longing For A New Dawn über das Label Via Nocturna. Der Silberling enthält 3 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 22 Minuten.
Trotz dass nur 3 Nummern enthalten sind, verzichten die Polen auf ein obligatorisches und platz-füllendes Intro und legen gleich mit dem 08:16 Minuten langen Opener „Buried In The Dust Of Stars“ los. Wie man es von den meisten Ost-Europäern mittlerweile kennt, schwingen auch MARDOM eine feine Klinge und bieten dem Hörer sehr atmosphärischen Schwarzmetall. Dieser neigt nicht zu wilder Raserei, sondern lebt von melodischen Riffs, die eine düstere und beklemmende Stimmung aufbauen. Beim zweiten Song „The Moon Lured Me To The Sleeping Woods To Rest in Winter´s Silence“ drückt man dann mehr aufs Gaspedal, bleibt aber den vorangegangenen Tugenden trotzdem treu. Hier wird einem dann bewusst, dass ein einmaliges Durchhören nicht ausreicht, um die volle Bandbreite der Darbietung wahrzunehmen. Es sind gerade die kleinen Feinheiten, die man anfangs etwas überhört, welche den Unterschied ausmachen. Der abschließende Track „Dance Of Shadow And Twilight“ baut sich sehr behäbig auf und plätschert etwas vor sich hin. Einzig die Endzeitstimmung sticht hier etwas heraus. In der Mitte kommt kurze Zeit etwas Speed hinzu und erweckt die Nummer nochmals zum Leben. Trotzdem geht dieser Titel doch recht spurlos an einem vorüber und kann keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Schade, dass nur 3 Songs enthalten sind, weil ich doch gerne wissen würde, ob MARDOM auf einem Longplayer für ausreichend Abwechslung sorgen können.

Fazit: MARDOM liefert auf ihrer EP Longing For A New Dawn eine solide Leistung ab. Ein Durchlauf reicht jedoch nicht aus, um den Hörer zu fesseln. Wer Atmosphäre vor Speed und Aggression stellt, der wird sicher Gefallen an der Musik finden!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll