MALOKARPATAN – Vertumnus Caesar

Band: MALOKARPATAN
Album: Vertumnus Caesar
Genre: Black/Heavy Metal

Trackliste:
01. Na okraji priepaste otevíra sa hviezdny zámek
02. Kočár postupuje temnomodrými dálavami na juhozápad 
03. Vertumnus Caesar 
04. Vovnútri chlácholivého útočišta kunstkamru
05. Panstvo salamandrov jest v kavernách zeme
06. Maharal a Golem 
07. Mnohoraké útrapy milostpána Kelleyho
08. I hle, tak zachádza imperiálna hviezda

Die fleißige Band aus Bratislava schickt ihr bereits viertes Album seit 2015 ins Rennen um die Gunst des Heavy Metal-Hörers. Manche mögen die Musik hoffnungslos verschroben, veraltet und anachronistisch nennen, aber das Quartett aus der Slowakei macht vieles richtig und bereitet großen Hörspaß. Deftige, thrashige Riffs, hoppelnde Takte, Keyboardschwaden, kauziger, heiserer Gesang und ein unmissverständliches Old-School-to-the-bone-Flair prägen dieses Werk, das frisch und angestaubt zugleich klingt. Unaufgeregte Soli, heroische Klänge, beschwingte Rhythmen und so manche folkige Melodie animieren zum Mitwippen und lassen das Album zwischen locker-flockig und doch anspruchsvoll pendeln. Die Gitarrenarbeit empfinde ich als sehr gelungen, besonders die herzlichen Akustikgitarrenpassagen wissen zu gefallen. Hier feiern Accept, Judas Priest, Running Wild, Blackmore´s Night, Tribulation und eine Prise Black Metal light eine fröhliche Party; ein bisschen Pathos und interessante Percussions sind als Schmankerl noch mit dabei und so serviert man das eine oder andere akustische Überraschungsei. Coole Grooves und kratzbürstiger Gesang verbinden sich zu einem gutgelaunt galoppierenden Sound, der aus seinen Inspirationsquellen keinen Hehl macht. Da wird auch mal munter drauflosgeorgelt und das herrlich nostalgische Flair potenziert. Manchmal entführt uns poppiger Space-Rock in entrückte Sphären, ehe ein Walzertakt das Tanzbein zum Schwingen oder dampfende Soli das Griffbrett zum Glühen bringt. Orientalische Vibes wehen kurz durch die unheiligen Hallen, unheimliches Flüstern beschwört eine gruselige Atmosphäre herauf. Das Magnum Opus als großes Finale walzt die spacigen Parts enorm aus, doch trotz der imposanten Länge wird es nicht langweilig, weil schneidige Riffs, bissiger Gesang, Glockenschläge oder dynamische Tempovariationen Bewegung ins Songgerüst bringen.

Fazit: MALOKARPATAN tragen den Heavy Metal der 80er in authentischer Form in die Gegenwart und spielen gekonnt mit Klischées, ohne diese zu überreizen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard