LOTH – 616

LOTH wurde ursprünglich als Atmospheric Black Metal-Duo in der französischen Stadt Metz gegründet. Aus dem Duo ist mittlerweile ein Quintett geworden und dieses veröffentlichte im August 2023 den dritten LOTH-Longplayer mit Titel 616. Die Scheibe wurde über das deutsche Label Vendetta Records auf den Markt gebracht und enthält 5 Tracks bei einer Laufzeit von 43 Minuten und 42 Sekunden.

Die Franzosen verlieren keine Zeit und legen gleich mit dem Opener „La douleur tombée du ciel“ los. Die teils rasanten Passagen werden immer gut mit melodischen Riffs gefüllt. Gesanglich setzt man auf einen Mix aus Gekeife und Screams, die gut mit dem Klangbild harmonieren. Was mir jedoch relativ schnell auffällt, ist die fehlende Atmosphäre und daher würde ich diesen Song als reinen Black Metal-Track einstufen. In ähnlicher und zugleich rasanter Spielweise geht es auch in der zweiten Nummer „La vie avant la mort“ zur Sache. Hier werden auch wieder genug Abwechslung und melodische Akzente geboten, um ein monotones Klangbild zu verhindern. Einzig die Spieldauer des Songs ist mit über 8 Minuten für meinen Geschmack zu lange ausgefallen. „Ad Libitum“ ist wesentlich mitreißender als die Vorgänger und bietet auch Ansätze von atmosphärischem Black Metal. Erst im vorletzten Song „S.E.U.M.“ bekommt man den ersten richtigen reinen Atmospheric-Track geboten und entspricht dem anfänglich erwähnten Genre der Band. Trotz seiner Länge (fast 11 Minuten) kann der Titel durch seine harmonischen Riffs überzeugen und man kann sich in den ruhigen Passagen treiben lassen. Im abschließenden „Coeur Caligula“ kehrt man wieder zur schnellen und melodischen Gangart zurück, wobei man hier auch besinnliche Elemente einbringt.

Fazit: LOTH liefert mit ihrem dritten Album 616 ein solides Werk ab, dem aber ein wenig die Höhepunkte und der Wiedererkennungswert fehlen.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll