LOST IN DESOLATION – Sere

Band: LOST IN DESOLATION
Album: Sere
Genre: Atmospheric/Depressive Black Metal

Trackliste:
01. Flesh From Bone
02. Anguish
03. The Dream
04. Weak And Woeful
05. Departure Song
06. Unspoken (Prelude)
07. Unspoken
08. Reunion

Das australische Atmospheric/Depressive Black Metal-Duo LOST IN DESOLATION veröffentlichte im November 2023 mit Sere sein bisher drittes Album. Die Musiker sind in Launceston (Tasmanien) beheimatet und seit 2012 aktiv. Das neueste Werk wurde über das österreichische Label Talheim Records auf den Markt gebracht und umfasst 8 Tracks bei einer Spieldauer von knapp 54 Minuten.
Als tasmanische Teufel kann man das Duo nicht gerade bezeichnen, auch wenn sie dem schwarzmetallischen Genre zugeordnet sind. Die beiden Australier stehen viel mehr für harmonische Gitarrenklänge, die oftmals im Post Metal-Sektor beheimatet sind: tiefe Growls, futuristische Synthesizer-Klänge und Piano-Spiel. Alles zusammen wird in leicht melancholischer Weise dargeboten, es blitzt aber immer eine Stimmung des Aufbäumens auf und bietet so ein gutes Zusammenspiel aus Depression und Euphorie. Auch wenn die Stücke von der Laufzeit recht lange ausgefallen sind, hat man hier nie das Gefühl, die Konzentration bzw. den Überblick über die Track-Liste zu verlieren. Man wird viel mehr von den eingängigen Melodien gefesselt und hinfort getrieben um dann von rasantem Gitarrenspiel wieder zurückgeholt zu werden. Mit ihrer Hingabe und Liebe zum Detail schaffen es LOST IN DESOLATION stets, den Geschmack des Zuhörers zu treffen und sich ständig neu zu erfinden. Ein gutes Beispiel für das umfangreiche Können stellen sie in den instrumentalen Songs „The Dream“, „Departure Song“ und „Unspoken (Prelude)“ unter Beweis. Das Zusammenspiel aus Keyboards, Piano, Cello und Blasinstrument sorgt für Gänsehaut-Feeling. Zum Ende bekommt man mit „Reunion“ nochmals ein gesangloses Werk vorgetragen, das diesmal von Gitarren unterstützt wird. Und so muss man dem Duo großen Respekt zollen und sich vor diesem 54 Minuten langen Meisterwerk verneigen.

Fazit: Wer sich ein brachiales oder rasantes Black Metal-Album erwartet, wird hier wohl eher enttäuscht sein. Wer ein Zusammenspiel aus Melancholie, Depression und Harmonie interessant findet, der wird diese Scheibe lieben!

Punkte: 10 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll