Band: Llyr
Album: Wings
Genre: Melodic Doom/Death Metal
Trackliste:
01. Asylum
02. Black Lodge
03. Crowned (By The Leaves)
04. Nibiru
05. Rebellion
06. Fall Of Love
07. Wings
Die tschechischen Melodic Doom/Death Metaller Llyr sind seit mittlerweile 20 Jahren aktiv. Gegründet wurde die Band bereits 2003 in Pilsen. Trotz des langen Bestehens veröffentlichte die Formation nur 2 Alben. 2010 erschien das Debut-Werk Two Years Of Emptiness und der vorliegende Longplayer mit Titel Wings folgte im September 2023 über das nationale Label Magick Disk Musick. Die Scheibe beinhaltet 7 Tracks bei einer Laufzeit von 31 Minuten und 37 Sekunden.
Llyr orientiert sich mit ihrer Musik stark an Vorbildern der Neunziger, wobei der Sound zeitgemäß ausgefallen ist. Den Stil würde ich als eine Mischung aus Gothic und Melodic Death Metal beschreiben, der mich phasenweise an Paradise Lost erinnert. Die Riffs sind groovig und melodisch zugleich und können den Zuhörer sofort abholen. Gesanglich setzt man auf tiefe Growls und auf klare Vocals. Letztere sind zeitweise etwas gewöhnungsbedürftig, da diese eher im Hard Rock beheimatet sind. Der Mix der Vocals ist grundsätzlich gut gelungen, aber die Growls variieren gut und wären daher abwechslungsreich genug gewesen. Aber ich möchte mich jetzt nicht auf diese Kritik beschränken, da die Musik der Tschechen viel mehr zu bieten hat. Ein erstes Ausrufezeichen setzen sie mit dem Titel „Black Lodge“, der von Beginn weg mitreißt und an Bands wie Cemetary (Schweden) erinnert. Fans der schwedischen Kult-Band könnten hier ein neues zuhause finden. Im dritten Track „Crowned (by the leaves)“ kommt auch weiblicher Gesang zum Einsatz und bringt zusätzliche Abwechslung. In guter alter Gothic/Death-Manier geht es auch in „Nibiru“ weiter. In „Rebellion“ werden dann moderne Synthesizer-Elemente eingestreut und verleihen so der Musik phasenweise einen Industrial Metal-Flair. In „Fall Of Love“ und dem abschließenden Titel-Track „Wings“ wird der eingeschlagene Weg fortgesetzt und ein wirklich ansprechendes Album gut abgeschlossen. Ich denke, wenn man bei den Clean-Vocals etwas nachbessert oder sich auf die variierenden Growls festlegt, dann hat die Musik noch mehr Potential.
Fazit: Llyr ist ein absoluter Geheim-Tipp, wenn man Gothic/Death Metal mag. Fans von Cemetary, Paradise Lost usw. könnten hier fündig werden. Einzig die zu oldschooligen Hard Rock-Vocals sind gewöhnungsbedürftig und harmonieren nicht so recht mit den Growls.
Punkte: 8 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll