LES CHANTS DU HASARD – Livre Quart (2024)

Band: LES CHANTS DU HASARD
Album: Livre Quart
Genre: Symphonic/Operatic Black Metal

Trackliste:
01. Chant I – Parmi les Poussières 
02. Chant II – La Chauve-Souris
03. Chant III – Le Bruit du Monde 
04. Chant IV – Sous la Mitre de Fer
05. Chant V – La Nuit échappée
06. Chant VI – Procession du Sabbat
07. Chant VII – Les Ombres Vagabondes

Theatralisch, tragisch und extravagant, auf alle Fälle ungewohnt und schwer verdaulich – so präsentiert sich das in sieben Kapitel unterteilte vierte Werk des Avantgarde-Projekts LES CHANTS DU HASARD. Auf diesem neoklassischen Album wird gänzlich auf gewohnte Instrumente wie Gitarre, Bass und Drums verzichtet. Die pompöse Soundkulisse wird ausschließlich von orchestralen Klängen und opernhaftem Gesang getragen. Letzteren teilen sich weibliche und männliche Timbres. Die Musik an sich hat etwas Bedrohliches an sich, unterschwellig brodelt es wie bei einem Vulkan, der zum Ausbruch bereit, aber letztendlich doch nur moderat unter der Oberfläche aktiv ist. Teils sanft gleiten die Streicher-Arrangements dahin, die choralen Gesänge werden nur selten von einer dunklen, grollenden Stimme ergänzt. Diese jedoch verpasst dem einen oder anderen Chant eine pechschwarze, unbequeme Aura. Ruhige Zwischentöne tun gut und lassen den Hörer kurz Atem schöpfen, doch meist fordern die Songstrukturen heraus, denn herkömmliche Strophen oder gar Refrains sind hier nicht vorhanden. Die Kompositionen wirken cineastisch und chaotisch, die klassichen Motive ergeben für mich kein großes Ganzes und überollen mich wie eine Mischung aus Wirbelwind, Staublawine und sanft mäanderndem Flusslauf. Respekt für die detailreiche Ausformung der Arrangements, da steckt eine Menge an akribischer Arbeit drin, doch mich erreichen die Stücke nicht ganz, es bleibt ein unheilvoller, bedrückender Gesamteindruck.

Fazit: LES CHANTS DU HASARD erschaffen eine opulente, erschlagende und schwer durchdringbare Klangkulisse, die den einen oder anderen Nervenstrang hart auf die Probe stellt und schier bersten lässt.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard