LAETITIA IN HOLOCAUST – Fanciulli D’Occidente (2024)

Ein Packerl starke Nerven einpacken und rein geht es in das 5. Album dieses italienischen Trios, das eine Aufgabe für scheuklappenfreie Avantgardisten unter den Metalfans darstellt. Die extravagante Stimme fordert mit knurrenden und exzentrischen Timbres, die Rhythmik gestaltet sich hibbelig und komplex. Dazwischen offeriert man heroische Keyboardklänge, Blastbeatgewitter oder krasse Breaks. Der coole Bass darf jede Menge verspielter Läufe beitragen und ist im Mix gut zu hören. Ganz leise, fragile Passagen versetzen den Hörer in eine verträumte Stimmung, doch dieses Album lebt von überraschenden Wendungen, die vielen Metalheads wohl zu stressig sein werden. Eine Prise an rockendem Drive verbindet sich während „Earth As A Furnace“ mit einem reduzierten, geflüsterten Part, der jedoch wenig später von progressivem Speed hinweggefegt wird. Es gestaltet sich schwierig, den roten Faden in den Songs nicht zu verlieren, doch letztendlich verbinden LAETITIA IN HOLOCAUST jazzige Trips mit komplexer Gehörgangsverknotungsrhythmik, zackigen Angriffen und avantgardistischer Experimentierfreude in etwas kopflastiger, aber schlüssiger Form.

Fazit: Dieses Werk bietet eine Vielzahl an Klangfarben sowie Tempi und stellt auch vokalistisch eine Herausforderung für jeden Musikhörer dar. Ein bisschen Stressresistenz und stilistische Offenheit sind gefragt!

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard