Band: KRYSS
Album: Reflections Of Nature
Genre: Atmospheric Black Metal
Trackliste:
01. I Am The Sea
02. Tundra
03. Boreal Forest
04. Fields Of Light
05. Mare Tranquilitatis
Hinter dem Bandnamen KRYSS verbirgt sich eine fünfköpfige Atmospheric Black Metal-Gruppe aus Deutschland. Gegründet wurde die Formation rund um Front-Frau Dimma 2018 in Leipzig. 5 Jahre später folgt nun mit dem vorliegenden Debut-Album Reflections Of Nature ihr erstes Release. Das Werk umfasst 5 Tracks mit einer Laufzeit von üppigen 56 Minuten und 20 Sekunden.
Der Opener „I am The Sea“ beginnt sehr harmonisch und ruhig und es dauert ca. 1,5 Minuten, bis der Song ein wenig Fahrt aufnimmt. Ab diesem Zeitpunkt wird eine düstere und zugleich depressive Stimmung aufgebaut und dann setzt bitterböses Gekeife von Front-Frau Dimma ein. Es kommt immer wieder zu Tempowechseln, aber trotzdem ist der Titel mit über 13 Minuten Laufzeit einfach zu lange ausgefallen, um den Zuhörer dauerhaft zu fesseln. Hätte man hier die einzelnen Parts etwas gestrafft, dann hätte man sicher einige Längen vermieden. Auch in der zweiten Nummer „Tundra“ lässt man sich sehr lange mit dem Aufbau Zeit und es dauert auch wieder fast 2 Minuten, bis der Song in die Gänge kommt. Auch hier bekommt man wieder sehr melancholische Atmosphäre serviert, die durchaus punkten kann und bei Anhängern des Genres sehr viel Anklang findet. Hier hat man für meinen Geschmack mit ca. 6,5 Minuten die richtige Laufzeit gefunden um den Zuhörer fesseln zu können. Der dritte Track „Boreal Forest“ hat leider wieder einige Längen im Gepäck, aber auch durchaus geniale Ansätze, die an sehr oldschooligen Black Metal erinnern. Schade ist, dass dieses Aufblitzen dann wieder durch atmosphärische Parts unterbrochen w irdund somit den Fluss der Musik unterbricht. Diese Passagen haben durchaus ihre Daseins-Berechtigung aber man sollte sie nicht bis zum Limit ausreizen. Der folgende Titel „Fields Of Light“ hat mit ähnlichen Schwachpunkten zu kämpfen. Mit dem letzten Titel „Mare Tranquilitatis“ machen die Leipziger wieder vieles richtig und die ruhigen Passagen wirken hier nicht so üppig wie in den vorangegangenen Tracks. Damit findet man eine versöhnlichen Abschluss. Zusammengefasst bekommt man sehr viel Potential von KRYSS zu hören, aber zu oft wird dieses durch langatmige Zwischenparts getrübt.
Fazit: KRYSS liefern mit ihrem Debut-Album Reflections Of Nature ein solides Atmospheric Black Metal-Werk ab, das nur ein Lifting benötigen würde um etwas flüssiger zu klingen.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll