KAUNIS KUOLEMATON – Mielenvalta

Welche Klänge erwarten uns auf dem 4. Album des finnischen Quintetts KAUNIS KUOLEMATON? Orchestrale Elemente werden von einer fiesen Kreischstimme jäh durchschnitten, dunkle Growls verbinden sich mit kraftvollem Dark Metal, galoppierende Passagen geben doomiger Schwere die Klinke in die Hand. Modernes Riffing, bedrohliche Epik, bassdominierte Opulenz, zurückhaltende Sequenzen und sphärische Dichte – all das kombiniert die Band in schlüssiger Manier. Blastbeats und theatralische Streicher gehen eine Allianz ein. Harsche Taktwechsel sorgen für Aha-Momente und die Verwendung der Landsessprache trägt zur pechschwarzen Färbung der meist epischen Kompositionen bei. Schwerfällig stapfend oder unterschwellig aggressiv dahinwalzend – das Tempo variiert in fließender Art und Weise. Zarte Keyboardmelodien kontrastieren verzweifelt herausgeschrieene Depression, Harmonie trifft auf beißende Hoffnungslosigkeit. Eine Prise Folk verleiht dem Titelsong mystische, wunderbar getragene Vibes voller ernsthafter Inbrunst. Lange Instrumentalparts mit perlenden Akustikgitarren so klar wie ein Gebirgsbach schicken die Gedanken auf Reisen, ultralangsame Doom-Eskapaden stehen in krassem Gegensatz dazu – und beides funktioniert in verschiedenen Gefühlsbereichen. Besonders gelungen fesselt der Aufbau vo „Pahatar“ mit einem ungemein powervollen Finale. Die donnernden Drums des Abschlussepos „Hukkunut Sydän“ lassen ein letztes Mal in Verbund mit kraftvollen Growls, betörendem Klargesang und erhabenn Melodiebögen die Gänsehaut rieseln und das letzte Quäntchen Fassung den Bach runtergehen…

Fazit: KAUNIS KUOLEMATON schaffen es wunderbar, verschiedenartige Stimmungskulissen zu erschaffen und das Auditorium einerseits mit schönen, elegant fließenden Melodien zum Träumen anzuregen, um andrerseits pechschwarze Regentropfen herniederprassseln zu lassen. Mielenvalta ist ein kontemplatives und kämpferisches Werk, das Sanftmut und bitterböse Dunkelheit elegant miteinander verbindet.

Punkte: 10 / 10

Autor: Leonard