Band: JORD
Album: Tundra
Genre: Atmospheric Black Metal
Trackliste:
01. Mara
02. Själens Död
03. The Fall
04. Vilddjurets Hjärta
05. Snöffödd
06. Kyla
07. Tundra
Das dritte Album von JORD glänzt durch erdigen, eleganten und erhabenen Black Metal mit Einflüssen aus Doom und Post Metal. Die kämpferischen Passagen erinnern an Kampfar, Borknagar oder Enslaved. die schleppenden Parts an die famosen Vorna. Das Tempo wird gut durchgemischt, als weiterer Pluspunkt kommen sphärische Keyboardbegleitungen dazu, die durch noble Zurückhaltung ihren ganzen Reiz entfalten. Federleicht gleitende, dezent spacige Elemente gehen runter wie samtiger Honig, wogegen die harschen Parts das Kämpferherz schneller schlagen lassen. Das Trio wagt ein paar moderne Klangexperimente und bereichert das epische „Själens Död“ demzufolge mit einer entspannten Patina inklusive ausuferndem Gitarrensolo. Im Hintergrund fügt sich unaufdringlich wieder eine Keyboardmelodie ein, die sich mit den schönen Gitarren den Harmoniebeitrag teilt – das erinnert an die Urgesteine Amorphis. Die entspannte und herzliche Art weiß ebenso zu gefallen wie die aufbegehrenden Soundkaskaden mit aggressivem, aber gut verständlichem Gesang. Große Gesten oder plakative Refrains sind da gar nicht notwendig, hier stehen Atmosphäre und Schönheit einer erhabenen und erhebenden Präsentation im Fokus – naturnahe Bilder von weiten Seenlandschaften , schneebedeckten Gipfeln, sich wild windenden Flüssen oder Fjorden entstehen ganz automatisch vor dem inneren Auge.
Fazit: Der hochemotionale, zutiefst bodenständige (Black) Metal von JORD protzt nicht mit platten Hooks, es finden sich keine Single-Hits oder catchy Ohrwürmer – hier regiert eine Gefühlswelt, die meist durch entspannten Fluss sanft betört und nur manchmal durch wilde Eskapaden das Blut des harmonieliebenden Metal-Heads in Wallung bringt.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard