Band: INNER SANCTUM
Album: The Great Odd Ones
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Era Of The Idols
02. Abgott Death Kult
03. Juggernautic
04. Nautopsy
05. Mesurol
06. Thalassophobia
07. Godfisher
08. Battlements Of Abomination
09. Those Who Never Sleep
INNER SANCTUM aus dem malerischen Städtchen Freiburg im Breisgau existieren seit 20 Jahren und präsentieren uns mit The Great Odd Ones ihr viertes Werk. Das nautische Thema wirft zuerst Fragen auf, doch bei einem Bl:ick auf die Historie der Heimatstadt des Quintetts zeigt sich eine Affinität zum kühlen Nass (für Interessierte, die tiefer in die Materie eintauchen wollen: „Das Freiburger Bächle“).
Zu einem kleinen Teil wirken die Bausteine der Musik sehr vertraut, die Grooves sind generisch und der moderne Ansatz auch schon oft gehört – doch die Band hat mehr auf der Pfanne, als Altgedientes und Ofterprobtes bloß neu aufzuwärmen. Hochmelodisch und höllisch groovend verlassen sich die Musiker nicht nur auf vorwärtspeitschende Passagen, sondern nehmen gekonnt beizeiten das Tempo raus und entwickeln etwa beim Volltreffer „Juggernautic“ ein packendes Spannungsfeld. Ebenso überraschend bleiben die Fischerchöre (wie passend, denn der Titel bedeutet soviel wie „die Angst vor dem Meer oder tiefen Gewässern“) beim spannenden Stück „Thalassophobia“ wie von selbst im Gehörgang kleben und perlen flugs ins Langzeitgedächtnis. Fließend und variabel spielen die Musiker mit verschiedenen Tempi und wechseln von entspannt trabend über effektiv stampfend bis hin zu heftigen Ausbrüchen. Tiefe Growls übernehmen meist die Vokalinterpretation, doch auch kurz aufflammende Kreischparts können Punkte sammeln. Düstere Anklänge bringen eine weitere Abstufung im Klang mit sich und epische Ausformungen tun der Abwechslung zusätzlich gut.
Fazit: Typische Grooves alternieren auf diesem Album mit vielseitiger Geschwindigkeit und coolen Vocals – das macht Spaß und sorgt für ein kurzweiliges, aber ebenso tiefgründiges Album, das auch schleppende Takte zulässt.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard