INFESTUS – Entzweiung (2024)

Band: INFESTUS
Album: Entzweiung
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Echoes
02. Dead Inside
03. Fuga Nocturna
04. Quell der Entzweiung
05. Vom Dunkel verschlungen
06. Solitude
07. Dance Of Uncreation

Solokünstler Andras präsentiert uns mit Entzweiung sein 6. Album und seine musikalische Vision von düsterem, von Doom infiziertem Black Metal. Schleppende Passagen finden sich im Eröffnungssong „Dead Inside“ einige, zudem zeigt sich der Gesang wandlungsfähig. Die Gesangsarrangements legen sich wie die melodischen Leads angenehm in die Gehörgänge, die Melodik versprüht melancholische Tristesse. Akustische Atempausen mit zurückhaltend gesprochenen Vocals und Pianobegleitung lullen den Hörer ein, der sich später ganz in die behutsame Steigerung hineinfallen lassen darf. Blastbeats werden punktuell und somit effektiv eingesetzt und nicht überstrapaziert. Dezent orchestral und kammermusikartig lässt es der Komponist beim teils komplex rhythmisierten „Fuga Nocturna“ angehen. Dieser Mut zu progressiven Experimenten und geflüsterter Kontemplation ist lobenswert. Der einfache, aber inbrünstig hinausgeschrieene Refrain bleibt hier in Erinnerung. Die epische Ausrichtung ändert sich nicht, die Geschwindigkeit variiert fließend und die komlizierte Rhythmik bleibt ebenso erhalten wie die melancholische, teils leidende Spielweise. Beim längsten Stück „Vom Dunkel verschlungen“ könnten Freunde von Dornenreich hellhörig werden, doch die Geduld des Hörers wird durch gotische Flüsterparts ein bisschen auf die Probe gestellt, löst sich aber durch die Blastbeats in Wohlgefallen auf. Die moderne Taktung im Mittelteil dürfe dagegen polarisieren. Nach dem Zwischenspiel „Solitude“ schickt uns der Meister mit „Dance Of Uncreation“ in die sphärische Unendlichkeit.

Fazit: INFESTUS muss der Metalhed genauer unter die Lupe nehmen und Zeit investieren, um die detailreichen Kompositionen vollständig zu erfassen. Es lohnt sich!

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard