Band: IN A FOREST DARK
Album: Buried Giant
Genre: Gothic/Doom/Black Metal
Trackliste:
01. Buried Giant
02. Where My Heart Went
03. A Vision In The Fog
04. A Coin To The Boatman
05. Forever Alone
Episch, düster, erhaben und unterschwellig kämpferisch geht es auf dem Debüt des portugiesichen Solokünstlers Mário Pereira zu. Der Einstieg versetzt uns sofort in eine Trauerstimmung im Stile von „The Angel And The Dark River“ der Szenegrößen My Dying Bride. Der Multiinstrumentalist experimentiert ein wenig mit progressiven Sounds und variiert beim Stimmumfang (Growls und dunkler Klargesang, spoken words). Zudem kommt ein etwas brüchiges Gekrächze zum Einsatz, das zusammen mit dem dünnen Klanggewand den Hörgenuss schmälert. Die dissonanten Töne erleichtern den Zugang ebenso nicht. Diffus wabernde Klangcollagen wie das Ende des eröffnenden Stückes fordern das Nervenkostüm der Hörer heraus. Allgemein werden Riffs zu oft wiederholt – das ist als Stilmittel ja durchaus legitim, doch der gleichförmige Rhythmus mit dem repetitiven Charakter wird zu lang ausgewalzt. Langsame Steigerungen und zarte Ausbrüche sind des Meisters Metier, dazwischen versucht der Solist mit einigen Drumfiguren für Abwechslung zu sorgen. Leider macht der verhallte Krächzgesang mit dem tuckernden Schlagzeug vieles zunichte. Die gelungenen Orchestraleinlagen addieren ein apokalyptisches Flair und beschwören ein bedrohliches Szenario herauf. Teils kommt eine hektische Stimmung auf, die von modernen Klangexperimenten gefüttert wird. Ich weiß nicht, was uns der Musiker mit dem dahinplätschernden „A Coin To The Boatman“ vermitteln will. Das bitterböse kriechende Finale „Forever Alone“ (über)fordert bzw. verstört noch einmal mit Stimmenvielfalt, orchestralem Anstrich und unmotivierten Speedangriffen. Das ist alles andere als leicht verdaulich!
Fazit: Für Gothic/Doom-Jünger mit langem Atem und einem Faible für epischen Langmut dürfte dieses Album lohnenswert sein – falls ihr euch an der eigenwilligen Stimme und den zwischendurch öde klackernden Drums nicht stört.
Punkte: 6 / 10
Autor: Leonard