IDOLATROUS – Sorrow On Midgard

Band: IDOLATROUS
Album: Sorrow On Midgard
Genre: Melodic Death Metal

Trackliste:
01. Intro
02. Predecessor
03. The Harrowing Reprisal
04. Eternal
05. Chasing Shadows
06. The Wolf´s Ghost
07. Asgard
08. Returning To War
09. Prophecy
10. Sorrow On Midgard
11. The Smoke Settles

IDOLATROUS ist eine Viking/Melodic Death Metal-Formation aus Amerika. Das Quintett aus Portland beschäftigt sich mit nordischen Mythen, Wikingersagen und epischen Schlachten. Nachdem sie 2013 eine EP mit Titel Asgard veröffentlichten, erschien im Februar 2023 ihr Debut-Album Sorrow On Midgard über das italienische Label WormHoleDeath. Das Werk beinhaltet 11 Tracks bei einer üppigen Laufzeit von 58 Minuten und 34 Sekunden.
Die nordamerikanischen Wikinger starten mit einem epischen Instrumental-Intro und legen dann gleich richtig los mit ihrem ersten Song „Predecessor“. Der Sound ist schon mal richtig fett aufgenommen und lässt keine Wünsche offen. Die Musik selbst ist druckvoll und etwas härter als der Viking-Metal aus Europa und hat wesentlich mehr Death Metal-Einschlag. Dadurch hat die Darbietung auch mehr Eigenständigkeit zu bieten als die vielen Viking Metal-Bands hierzulande. Gesanglich setzt man auf tiefe Growls, die sich gut in die epische Klangkulisse eingliedern. In dieser Gangart agieren die Amis munter weiter, liefern ein fettes Werk nach dem anderen ab und vergessen dabei nie auf die epische Grundstimmung in den Songs. Ein perfektes Beispiel hierfür ist Titel Nummer 2 „The Harrowing Reprisal“, der so richtig groovt und durch die Synthesizer erhabene Elemente beigemengt bekommt. Auch das darauf folgende „Eternal“ regt sofort zum Headbangen an und kann ebenfalls mit bereits erwähnten Stärken punkten, wobei dieser Track schon fast als symphonischer Death Metal einzuordnen ist. „Chasing Shadows“ ist dann die erste Nummer, die ins Viking Metal-Genre passt – so wie man es von Amon Amarth kennt. Auch hier machen die Jungs aus Portland eine gute Figur. „The Wolf´s Ghost“ kann anfänglich nicht ganz überzeugen, erst nach einigen Minuten nimmt der Song Fahrt auf und das Riffing wird flüssiger. Davor versucht man schon fast in Core-Manier mit abgehackten Riffs zu überzeugen, was jedoch eher das Gegenteil bewirkt. „Asgard“ ist auch etwas belanglos und bleibt daher ohne bleibenden Eindruck. Man orientiert sich hier zu sehr an Amon Amarth und man hat das Gefühl, diesen Song schon 100mal gehört zu haben. Mit „Returning To War“ findet man wieder in die Melodic Death Metal-Schiene zurück. Sofort bekommt die Musik wieder, viel mehr Wiedererkennungswert und weiß zu überzeugen. Darauf folgt „Prophecy“, der mit einer Laufzeit von fast 9 Minuten der längste Track auf dem Album ist. Diese Nummer hat mehr Speed und wieder viele epische und symphonische Elemente enthalten. Dadurch bleibt die Musik sehr gut im Gehörgang hängen. Ob die fast 9 Minuten dafür wirklich notwendig waren, soll jeder für sich selbst entscheiden. Für meinen Geschmack hätten 5 Minuten auch gereicht. Der Titel-Song „Sorrow On Midgard“ ist – wie ich finde – wieder zu belanglos ausgefallen und kann keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vom namengebenden Titel hätte ich mir etwas mehr erwartet. Das abschließende „The Smoke Settles“ ist dann ein würdiger Abschluss, da man hier nochmal einige starke Passagen zum Besten gibt und wieder diese epische Atmosphäre entsteht.

Fazit: IDOLATROUS würden wohl mehr überzeugen, wenn sie sich auf Melodic Death Metal konzentrieren und den Viking Metal-Anteil weglassen. Sonst gerät man im Windschatten von Bands wie Amon Amarth schnell in Vergessenheit. Aber die Jungs aus Portland haben definitiv das Zeug dazu, einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erlangen.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Thomas Mais-Schöll