HYRGAL – Session fun​é​raire anno MMXXIII

Für den kleinen Hunger zwischendurch kredenzen uns die Franzosen Hyrgal eine 25-minütige EP. Nach einem kurzen, harmonischen Intro bricht das Inferno los: hintergründig melodisch peitschen die vier Musiker in atemberaubenden Tempo voran, integrieren marginal groovende Passagen und untermauern die aggressiv-depressive Stimmung mit dezent verzweifeltem Gesang. Das Quartett agiert speedy wie Marduk, da passt die „Dark Endless„-Coverversion als Finale wie die Faust aufs Auge; den melodischen Aspekt – Watain nicht unähnlich – verlieren Hyrgal gleichzeitig ebenso nicht aus den Augen. Temporeduzierte Songs wie das experimentelle „Gorge Blanche – Surin Noir“ fokussieren wohltuend auf melodische und sogar hymnische Vibes. Die Ambient-mäßige Soundcollage „炎が秒を貪り食う場所 (Honō ga byō o musabori kuu basho)“ hätte man sich allerdings gerne schenken können… Der französische Gesang und die dunkel bedrohenden Parts fügen noch weitere stimmungsvolle Aspekte hinzu, sodass die Spielzeit meist wie im Flug vergeht und ein äußerst positiver Gesamteindruck die Vorfreude auf ein kommendes Album schürt.

Fazit: Ein kurzweiliges, variantenreiches und trotz der Kürze sehr reichhaltiges, geschickt mit Tempi jonglierendes Werk!

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard