HRAD – Leaving The Ancient Times Behind (2024)

Band: HRAD
Album: Leaving The Ancient Times Behind
Genre: Atmospheric Black Metal/Dungeon Synth

Trackliste:
01. Sentenced To Death
02. In The Midst Of Winter´s Winds
03. Dead Young And The Old
04. Remember That Castle
05. Swords Will Hold
06. Leaving The Ancient Times Behind

Die Franzosen HRAD haben bereits einen Ruf als solider Vertreter des Atmospheric Black Metal mit Dungeon Synth Einschlag. So lieferten sie 2024 mit Leaving The Ancient Times Behind ihr drittes Album seit 2021. Das Thema Medieval kommt gut zur Geltung und prägt das ganze Album, mit seinen 6 Tracks und 41 Minuten Spielzeit. Das Album baut sich, nah am Klischee, mit Kirchenglocken auf, erzählt seine Geschichte in Akten, endet jedoch abrupt.

Nach den beiden stimmungsvollen Vorgängeralben Tales From The Analog Past und The Forgotten Legacy darf man gespannt sein, was Leaving The Ancient Times bietet. HRAD bleibt der Trias von Growling, Soli und synthetischer Untermalung treu. Wer schon Freude mit den Vorgängeralben hatte, kommt jedenfalls auf seine Kosten. Neu dazugekommen ist jedenfalls die Gitarre. Hierbei handelt es sich um eine effektive Weiterentwicklung des Repertoires. Dieser werden stimmungsvolle Soli eingeräumt. Das Keyboard hingegen tritt stärker in den Hintergrund, bekommt aber seine Passagen. Das Schlagzeug ist synthetisch und fügt sich mit anderen programmierten Elementen gut ein.  

Der erste Track, „Sentenced To Death“, lässt sich im Aufbau viel Zeit. Die Gitarre braucht  mit Kirchenglocken im Wind ganze 2 Minuten, um die aufkommende depressive Stimmung durch knurriges Growling zurück ins Mittelalter zu brüllen. Durch synthetische Klänge taucht man in einen dunklen Wald ein. Entgegen der bisher entstanden Ruhe pressen die Franzosen im zweiten Track „In The Midst Of Winter’s Winds“ mit Nachdruck auf das Gaspedal. Man ist ohne Pardon im Kerker angekommen. Sogar das Verschnaufen ist von hohem Tempo geprägt. „Dead Young And The Old“ zeigt mit fast 10 Minuten Spielzeit, dass auch Tracks mit Überlänge funktionieren können. Es wird radikal mit langsamer Gitarre und Hintergrundmusik begonnen. Der Puls ist schließlich wieder im Ruhezustand angekommen, um sich langsam wieder zu heben und mit einer kompletten Reizüberflutung von Growling, Gitarre, Keyboard und synthetischen Input das zentrale Nervensystem zu irritieren. „Remember That Castle“ leitet vom ruhigen Ende des dritten Tracks gut über und gibt erstmals Raum für einen stimmungsintensiven instrumentalen Teil. „Swords Will Holds“ ist wieder bei der Essenz der Franzosen. Schnelle Riffs, knurriges Growling und intensiv eingespielte Töne. Der letzte Track „Leaving The Ancient Times Behind“ ist zugleich der titelgebende für das Album. Er wird dem Anspruch auch gerecht und erzählt mit 9 Minuten Länge auch seine Geschichte, um mit einem Knall abrupt zu enden.

Fazit: Wem die Vorgängeralben gefallen haben, wird auch Leaving The Ancient Times Behind ein Hörerlebnis vorfinden. Die Franzosen möchten sich durch die Einführung einer guten Gitarre entwickeln. Das tun sie auch. Auch erweitern sie ihren Horizont von Totenstille bis hin zu harten Riffs und damit verbundener Schnelligkeit. Diese abrupten Änderungen erwecken leider wie die Fusion von Vocals und Instrumentals phasenweise einen passionslosen Eindruck.

Punkte: 7 / 10

Autor: Christian S.