HELEVEN – New Horizons Pt. 2 (2024)

Habt ihr Lust auf einen komplizierten und doch harmonischen Spaziergang in akustischer Form? Das 4. Werk der seit 2019 aktiven Spanier offeriert genau das – bedrohliche Timbres, federleichte Akustikteile, schwebende Aura, plötzliche Taktwechsel, schräge Grooves, variablen Gesang – es wirkt zu Beginn sehr beladen, fast übervoll, das akustische Paket, das HELEVEN schnüren. Dezent moderne Klangfarben mischen sich hintergründig immer wieder dazu und halten die manchmal jazzige Präsentation im abwechslungsreichen Fluss. Bisweilen nutzen die Künstler hypnotische Passagen, um eine einschleifende Wirkung zu erzielen und lassen „Empty Promises“ dementsprechend unauffällig ins Langzeitgedächtnis perlen. Längere Sequenzen ohne Stimme versetzen das Auditorium beinahe in Trance, wodurch fette Grooves eine noch effektivere Wirkung entfalten. Die wehmütige Melodieführung des allgemein eher gemütlichen Songs „Why“ mit aggressiverem Schlussakkord fällt positiv auf. Die getragene, stressfreie, easy-going Herangehensweise steht den teils hibbelig pulsierenden Rhyhmen kontrastreich entgegen und erzeugt ein cooles Spannungsfeld. Die Gitarrensoli legen sich in ihrer schweren,
nur leicht melodischen Machart quer und erinnern entfernt an die Tech-Metaller Meshuggah.

Fazit: HELEVEN bauen Brücken, verbinden komplexe Rhythmik mit eingängigen Passagen und binden zusätzlich düstere Parts sowie heroische Gesangslinien ein. New Horizons Pt.2 stellt sich als anspruchsvolles, herausforderndes Werk für scheuklappenfreie Hörer heraus!

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard