Band: HARADRIM
Album: Death Of Idols
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Death Of Idols
02. Venus Falling
03. Tyrant
04. Godless
05. Defiling Of Spirit
06. Nero
07. Demigod
08. Conquest
09. The Price Of Compliance
10. Acheron
11. Ashes Of Warsaw
Das schwedische Duo HARADRIM klingt auf dem Debüt Death Of Idols interessant, schon beim Titelsong legen die beiden Herren nicht bloß Wert auf Tempo, sondern integrieren viele rhythmische Variationen und einen melancholischen Touch, besonders beim emotionalen Schreigesang. Eine dezent punkige Hardcore/Crust-Stimmung nehme ich ebenso wahr, die auch die Wirkung von einfach eingängigen Refrains nicht vernachlässigt. Wir haben es hier also mit einer Ansammlung von wütenden, aber jederzeit melodischen Ohrwürmern zu tun, die kompetent komponiert den Speed bisweilen geschickt rausnehmen und schwer stampfende Beats mit elegischen Gitarren kreuzen – sehr cool xekutiert beim unplakativen und dennoch vielschichtig wirkenden Volltreffer „Venus Falling„. Man scheut sich auch nicht, etwas unmelodische und unbequeme Takte einzubauen und klingt dadurch fordernder sowie unzugänglicher. Heldenhaft und gitarrenlastig spricht das speedige „Godless“ wieder eine andere Emotionsebene an. Die Songs machen einen kompakten, aber dennoch detailreichen Eindruck, verzichten allerdings auf jeglichen oberflächlichen Firlefanz – hier spielt sich vieles im Hintergrund ab! Die ruhigen, manchmal sphärisch schwebenden und in sich gekehrten Passagen passen sich organisch ein, wodurch sich im Verbund mit dem wütenden Basissound sowie eingestreuten Grooves ein schillerndes, kurzweiliges, pulsierendes Gesamtbild ergibt.
Konkreter: von kurzen, kompromisslos blastenden Eruptionen („Nero“ dauert nur 92 Sekunden) bis hin zum breitspurigen Epikfinale „Ashes Of Warsaw“ durchläuft der Hörer ein Wechselbad der Gefühle…irgendwo zwischen schmerzhafter Melancholie, deprimierender Ohnmacht und ergreifender Erhabenheit.
Fazit: HARADRIM offerieren auf Death Of Idols eine breite Gefühlspalette, die Emotionen wie zornige Aggression, gelassene Schwelgerei, epischen Langmut oder kontemplative Einkehr zulässt – ein Balanceakt zwischen catchy Refrains und anspruchsvoller Vielschichtigkeit.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard