Band: Hâl
Album: Drei Dezennien
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Die Glocke schlug zu Prag
02. Von Schanz‘ zu Schanz‘
03. Des Zimmermannes Klag‘
04. Knecht und Magd
05. Des alten Neiders Freud‘
06. Die Saat aus Pest und Tod
07. Wund das Land und Firmament
Hâl ist ein One Man Black Metal-Projekt aus Deutschland. Gegründet wurde es 2021 in Magedburg vom Musiker mit Künstlernamen Vandergrift. Im Gründungsjahr veröffentlichte er gleich das Debut-Album Von Nacht und Mahr. Das vorliegende Nachfolge-Werk trägt den Titel Drei Dezennien (inspiriert von der Geschichte des 30-järigen Krieges) und beinhaltet 7 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 41 Minuten.
Der Opener „Die Glocke schlug zu Prag“ ist ein starker Track gleich zu Beginn. Schnelle Strophen-Passagen werden abwechselnd von einem groovigen Refrain-Part abgelöst. Der Sound ist dabei sehr klar und druckvoll aufgenommen. An dieser Stelle muss man ein Lob fürs Mischen und Mastern aussprechen. Einzig die Laufzeit von knapp 8 Minuten finde ich persönlich etwas zu lang, da es dafür an der nötigen Abwechslung fehlt. Der zweite Song „Von Schanz‘ zu Schanz'“ bietet mehr Black Metal-Anteile und verzichtet auf den druckvollen Refrain. Hier will der Funke nur phasenweise überspringen und somit kann der Track den Zuhörer nicht so richtig fesseln. Nummer 3 „Des Zimmermannes Klag'“ baut sich ruhig auf und geht nach ca. 40 Sekunden dann in einen schnellen Black Metal-Part über. Hier findet man recht schnell einen Zugang und wird gut unterhalten. „Knecht und Magd“ startet gleich rasant, bietet aber kurzzeitig diese groovigen Zwischenparts, die schon positiv zu Beginn auffielen und das Klangbild auflockern konnten. Dieser ist aber zu kurz ausgefallen und dadurch kommt es nicht zu der dringend benötigten Abwechslung, um ein monotones Klangbild zu verhindern. Dieses Problem kommt auch im Folge-Song „Des alten Neiders Freud'“ zum Tragen. In „Die Saat aus Pest und Tod“ hat man das Gefühl, dass etwas mehr auf eine abwechslungsreiche Darbietung geachtet wird. Dieser Track ist nach dem Opener einer der besten auf dem Album. Abgeschlossen wird das Werk vom Titel „Wund das Land und Firmament“. Bis zu diesem Song musste man warten, bis es wieder einen guten Kontrast zu den rasanten Black Metal-Parts gibt. Dieser ist im Mid-Tempo gehalten und beinhaltet groovige und druckvolle Riffs, die einen sofort mitreißen können. Dieser Track ist für meinen Geschmack das Highlight auf dem Album.
Fazit: Hâl liefert ein solides Album ab, wobei es oftmals an der nötigen Abwechslung in den Songs mangelt. Wer geradlinigen Black Metal liebt, der kommt hier jedoch voll auf seine Kosten.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll