HAGALAS – Mentes Reae (2024)

Band: HAGALAS
Album: Mentes Reae
Genre: Melodic Death / Groove Metal

Trackliste:
01. Mens Rea
02. Metaself
03. Hope Is A Lie
04. Succession
05. Remembrance Fades
06. Insanity Hubris
07. Domesticated Violence
08. Derelict
09. Reprisal Scars

Nach einem Album (Crimson Tide, 2018) und einer EP (As A Unit, 2022) brettern die Finnen HAGALAS mit ihrem zweiten Werk Mentes Reae daher. Teils agiert das Quintett in einer ruppigen, thrash-lastigen Tonart und drängt die Harmonien durch aggressives Riffing in den Hintergrund. Eine gelassene, locker-lässige Präsentation steht dem Aggro-Gehabe wohltuend gegenüber. Diese beiden Pole verbinden sich beim hochmelodischen, dennoch fies gebrüllten Stück „Succession“ wunderbar. Absolutes Highlight von der Melodieführung her stellt der von der Band als happy song“ vorgestellte Titel „Hope Is A Lie“ dar: fein gezogene, melancholische Leads, harscher Gesang, treibende Rhythmik und obendrauf ein gelungener Refrain – heraus kommt ein kleiner feiner Ohrwurm ohne klebrigen Kitscheffekt. Das effektiv nach vorne lospreschende, thrashige und doch mit abgebrühter Coolness vorgetragene Melodie/Groove-Gebräu animiert zum MItwippen oder -bangen. Die typische finnische Melancholie klingt zwar durch, vermischt sich jedoch mit plakativer Aggression und legeren Groove-Passagen. Filigrane Anklänge wie die Einleitung von „Insanity Hubris“ lockern auf und wieder fällt die elegante, elegisch-entspannte Melodieführung auf, die dem wütenden Gesang Paroli bietet. Bedrohlich rollen bei „Domesticated Violence“ Stakkato-Riffs wie eine Dampfwalze über uns hinweg, die planierend wie ein Bulldozer und doch durch eine geflüsterte Passage angenehm intuitiv gestaltet wirken. Sehr gut gelungen: der musikalische Rahmen, der vom instrumentalen Intro „Mens Rea“ und dem tieftraurigen Finale „Reprisal Scars“ gebildet wird.
P.S.: Ihr müsst euch nur noch ein wenig gedulden, bis ihr das Album in voller Länge genießen könnt, denn die Veröffetlinchung steht erst für Ende Mai an – aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude!

Fazit: HAGALAS vereinen auf ihrem Werk giftspritzende Vocals, getragene Melodiebögen, lockere Grooves und einige sanfte Elemente zu einem vielschichtigen Gesamtwerk, das neben vielen coolen Groovern mit „Hope Is A Lie“ einen absoluten Volltreffer mit an Bord hat.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard