GUYOD – Heart Of Thy Abyss

GUYOD aus Graz, Österreich, haben bereits 2022 mit  Alluvial Soil, einer Split, die sie sich mit den fantastischen LEHM geteilt haben,  auf sich aufmerksam gemacht. Nun liegt der erste eigene Longplayer in der erst dreijährigen Bandgeschichte vor. Die Neugierde ist groß, oder, obwohl GUYOD erst am Anfang einer hoffentlich langen Reise  steht, die Vorfreude. Das Grazer Quartett genehmigt den neun Songs eine gute Stunde Zeit, die Produktion ist top, Artwork ebenso. Erschienen ist Heart Of Thy Abyss bei Kvlt und Chaos Records, bzw. Grazil Records für Vinyl Fans als Blue marbled Doppel Vinyl –  fein!

Der Opener „First Wave Of Destruction“ baut sich langsam und  atmosphärisch auf und verwandelt sich  in einen druckvollen, getragenen  Song mit einigen Death Metal-Elementen. Macht Lust auf mehr. Bei „In Tharsis“, dem zweiten Song von Heart Of Thy Abyss, wird der Druck nochmal erhöht und die Death- Anteile größer. Der Song lebt von gekonnt eingesetzten Tempowechseln. Midtempo-Death, gefolgt von drückendem Doom Metal und unglaublich starker Gesang formen aus  „In Tharsis„ ein über 8minütiges Death / Doom-Ungetüm. „The Everlasting Lightness Realm“ Teil 1,2 und 3 ist nichts anderes als ein Doom-Meisterwerk, spätestens jetzt wird klar, dass GUYOD einen eigenen Stil und einen eigenen Sound mit Wiedererkennungswert geschaffen haben. „Unfathomable Depths“, „Guyot“ und „Watcher In The Dark“ komplettieren Heart of thy Abyss und fallen wie der Rest der Platte unter den Titel “Anspieltipp”.

Fazit: GUYOD haben mit ihrem ersten Release  ein Doom-Monster erschaffen, aufwändig produziert, mit außergewöhnlichem Schlagzeugspiel und hervorragenden Vocals, dem man seine ganze Aufmerksamkeit schenken muss. Zum Nebenher hören ist Heart Of Thy Abyss definitiv zu sperrig. Nimmt man sich genug Zeit, um die Klangwelten zu durchdringen, finden GUYOD jedoch einen Platz in unseren schwarzen Metalherzen. Ich bin beeindruckt.

Punkte: 10 / 10

Autor: Arno Halbertschlager