Band: GRIFFON
Album: De Republica
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. L’Homme Du Tarn
02. The Ides Of March
03. La Semaine Sanglante
04. A l’insurrection
05. La Loi De La Nation
06. De Républica
Auf dem 3. Werk der Franzosen schallt uns kämpferischer, nachdenklicher, besonnener und aufbegehrender Black Metal entgegen. Äußerst geschickt spielt das Quartett mit den Spieltempi und überrascht schon in der epischen Einleitung „L’Homme Du Tarn“ mit einem wahren Arsenal an verschiedenen Klangfarben, was die Stimme(n), Rhythmik und Melodik betrifft. Die französischen Texte werden teils aggressiv gefaucht, manchmal gegrowlt, zurückhaltend gesprochen oder in heroischem Chorgesang dargeboten. Wehmütige Streicher konterkarieren die Schrecken des oft behandelten Themas des Krieges. Samples von Maschinengewehren oder marschierenden Soldaten verbinden sich mit sanften, klaren Gitarren und beschwören mit den Spoken Words ein beklemmendes Szenario herauf. Rasante Attacken mit beherzten Doublebass-Abfahrten durchziehen die peitschenden Stücke und bilden mit den gedrosselten Elementen eine spannende Einheit. Vielschichtige Kaskadenklänge wechseln sich leichtfüßig mit elegischen Melodien und komplexen Drumfiguren ab, sodass es sehr viel zu entdecken und erleben gibt. Vor allem gesanglich passen sich die variablen Timbres in ihrer intuitiven Verwendung wunderbar harmonisch ins schillernde Gesantwerk ein. Eindringlich groovende Parts finden ebenso Platz im höchst abwechslungsreichen und doch kongruenten Songgefüge. Alles ist fein durchdacht und an der richtigen Stelle, sei es nun expressionistische Wut, bedächtige Einkehr oder heroisches Pathos.
Fazit: GRIFFON entzücken auf ihrem erstklassigen Werk mit einer herrlichen Vielfalt an Gesängen und variieren in aufregender Manier mit allen erdenklichen Tempi und Klangfarben, die auch eine Prise Folk beinhalten. Ein Album wie ein intensiver Donnerschlag, das allerdings auch feinen Nieselregen und Sonnenstrahlen in seiner opulenten Gesamtwirkung zulässt – enchanté!
Punkte: 10 / 10
Autor: Leonard