Gebrechlichkeit – Gott endet hier

Band: Gebrechlichkeit
Album: Gott endet hier
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Es nährt das Leben sich vom Leide
02. Die Leere das Leid 
03. Asystolie 
04. In einer Leere des nichts verlassens
05. Hoffnung ist ein Fehler 
06. Gott endet hier!
07. Schmerz reinigt die Seele
08. Das Elend erwacht

Gebrechlichkeit wurde 2004 ursprünglich als One Man Black Metal-Projekt in Hannover vom Solo-Künstler Chaos gegründet. In den ersten Jahren nahm er einige Demos auf und 2012 erschien dann das Debut-Album Glanz und Elend. 2016 folgte der zweite Longplayer Aphorismen der Angst. Für das dritte Werk holte sich Chaos Unterstützung durch Kveldulfur. Sie nahmen sich die benötigte Zeit um ihre Ideen nach ihren Vorstellungen umzusetzen und dadurch flogen 7 Jahre ins Land bis die Scheibe im Mai 2023 in die Läden kam. Die Platte trägt den Titel Gott endet hier und beinhaltet 8 Tracks bei einer Laufzeit von 37 Minuten und 17 Sekunden.
Nach einem kurzen Monolog geht das Duo aus Hannover gleich mal mit dem Opener „Es nährt das Leben sich vom Leide“ zur Tagesordnung über und der Zuhörer bekommt tiefschwarzen Black Metal geboten, der durch die Begleitung von bitterbösem Gekeife noch mehr an Aggression hinzu gewinnt – ich habe noch selten so derbe Vocals gehört. Die Riffs klingen oldschoolig und rau, aber man vergisst zu keiner Zeit melodische Akzente zu setzen. Der Sound ist dabei richtig fett und klar abgemischt. Auf diesem Wege großes Lob für diese Arbeit! In der selben Tonart geht es auch im zweiten Track „Die Leere das Leid“ weiter. Das Duo bleibt erbarmungslos und gönnt der Hörerschaft kaum Verschnaufpausen. In Track 3 „Asystolie“ schaltet man zu Beginn einen Gang zurück, erhöht im Laufe des Songs kontinuierlich wieder das Tempo und legt auch einige Headbanger-Passagen nach. „In einer Leere des nichts verlassens“ ist für meinen Geschmack der melodischste Song auf der Scheibe; dieser bringt auch einen guten Groove mit sich und ist daher mein persönlicher Favorit auf der Scheibe. Fast schon in Crust-Punk-Manier geht es in „Hoffnung ist ein Fehler“ weiter und so bringt das Duo dadurch wieder eine neue Seite zum Vorschein. Beim Titel-Track „Gott endet hier“ wirkt das Gitarrenspiel etwas wirr, man verliert etwas den Faden und deshalb will der Funke hier nicht so recht überspringen. In fast schon norwegischer Oldschool-Spielweise gestaltet sich der vorletzte Song „Schmerz reinigt die Seele“. Mit „Das Elend erwacht“ finden Gebrechlichkeit einen würdigen Abschluss ihres Albums. Auch hier fühlt man sich an skandinavische Genre-Größen erinnert und ich denke dieser Anhängerschaft wird dieses Werk am meisten Unbehagen im positiven Sinn bereiten!

Fazit: Tiefschwarzer und oldschooliger Black Metal aus Hannover mit Vocals, die Ihresgleichen suchen. Pflichtlektüre für jeden Genre-Anhänger!

Punkte: 8 / 10

  

Autor: Thomas Mais-Schöll