Funeral Harvest – Redemptio

Auf ihrem ersten Longplayer Redemptio knallen uns die Norweger Funeral Harvest in einer halben Stunde eine dreckig rockende und feindosiert melodische Variante düsteren Black Metal auf den Gabentisch.

Neben jeder Menge Highspeed und giftiger Stimme streut das tatendustige Trio stimmungsvolle Chor-Vocals und verschleppte Passagen ein, um die Dynamik zu erhöhen und die Abwechslung zu gewährleisten. Meist wird der Zügel aber straff angezogen und munter drauflosgeprügelt – man höre dahingehend das direkte Stück „Antithesis“, das nur marginale melodische Elemente als Verschnaufpause zulässt. Die folgenden Tracks lassen kurz groovige Sequenzen durchblitzen, eine knallharte und punkige Schnörkellosigkeit dominiert aber vornehmlich. Überraschend senkt das harmonisch dahingleitende Zwischenstück „Soli Ego Gloria“ den Ruhepuls; danach wirkt allerdings der folgende Überfall „Womb Of Snakes“ noch peitschender und ergibt somit eine kontrastreiche Gesamtwirkung. Für meinen Geschmack wäre eine Integration der ruhigen Parts in die Stücke noch effektiver – so stehen die beiden Pole extrahiert nebeneinander. Das epischer angelegte „Sorath“ lässt den Ideen mehr Platz zur Entfaltung und glänzt durch düstere Durchschlagskraft, starke Leadgitarren und ausgedehnte Zurückhaltung.

Fazit: Funeral Harvest laden auf eine intensive Prügelpartie mit einigen wenigen ruhigeren Parts ein. Die harten und zarten Teile stehen allerdings teils nur nebeneinander und könnten in symbiotischer Wirkung noch effektiver sein.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard