Band: FÖHN
Album: Condescending
Genre: Funeral Doom Metal
Trackliste:
01. Bereft
02. A Day After
03. The Weight Of Nothing
04. Persona
Das Funeral Doom Metal-Trio mit dem ungewöhnlichen Namen FÖHN kommt aus der griechischen Hauptstadt Athen. Nach einem Demo und zwei EPs veröffentlichte die Band mit dem vorliegenden Werk Condescending ihr Debut-Album. Dieses erblickte im August 2024 über das italienische Label These Hands Melt das Licht der Tonträger-Welt und beinhaltet insgesamt 4 Tracks bei einer Unterhaltungsdauer von 57 Minuten und 29 Minuten.
Mit einer sehr verstörenden Klangkulisse wird der Opener „Bereft“ eingeleitet. Diese innovativen Klänge lassen sehr viel Platz für künstlerische Interpretationen, aber interessant ist definitiv das Installieren eines Saxophons. Diese Einleitung wird dann von schleppenden Doom-Riffs durchbrochen und die verstörenden Klänge werden von einer düsteren und beklemmenden Atmosphäre abgelöst. Gesanglich werden tiefe Growls beigemengt, die bekanntlich sehr gut mit einer doomigen Performance harmonieren. Die Griechen machen es dem Zuhörer wahrlich nicht leicht, konzentriert zu bleiben, da der Eröffnungs-Song eine Laufzeit von knapp 14 Minuten aufweist und nicht mal der längste Track auf dem Album ist. Im letzten Drittel mischt sich dann wieder Saxophon-Spiel unter die schleppenden Töne und so kann wieder die Aufmerksamkeit des Zuhörers zurückgewonnen werden. Abgesehen von anfänglich eingespielten Kindergeräuschen ändern die Jungs aus Athen auch im zweiten Track „A Day After“ nichts an ihrer Performance und riskieren damit, von einem Teil der Zuhörerschaft schon jetzt den Rücken zugewandt zu bekommen. Es dauert dann ganze 10 Minuten bis man etwas Abwechslung zu hören bekommt und das ist selbst in diesem Genre etwas wenig. Wenn man zumindest dazwischen immer mal wieder andere Parts eingebaut hätte, dann könnte man diese Laufzeiten noch verstehen, aber so zieht sich die Darbietung wie ein Kaugummi. Im folgenden „The Weight Of Nothing“ liefert man dann für Doom-Verhältnisse wesentlich mehr Abwechslung von Beginn weg und erinnert dabei ein wenig an die ersten Alben von Paradise Lost. Diesmal sind auch die knapp 13 Minuten gut verdaulich und bieten immer wieder leichte Änderungen, um die Hörerschaft bei Laune zu halten. Das abschließende „Persona“ hat zu Beginn leichte Ähnlichkeiten mit der Einleitung des Albums, nur wird zu der leicht verstörenden Klangkulisse ein gesprochener Dialog beigefügt. Auch hier kommt das angenehme Saxophon zum Einsatz und fesselt den Hörer. Der Aufbau dieses Songs nimmt noch mehr Zeit in Anspruch als alle seine Vorgänger und weist eine Laufzeit von 17,5 Minuten auf und ist somit eine Mammut-Aufgabe für jedermann. Und so ist es kein Wunder, dass man geschlagene 11 Minuten warten muss. bis sich am Ablauf geringfügig etwas ändert.
Fazit: FÖHN stellen mit ihrem Debut-Album Condescending die Konzentration der Hörerschaft gewaltig auf die Probe und daher ist dieses Werk eher für eingefleischte Genre-Kenner geeignet.
Punkte: 6 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll