FLEISCHSCHIRM – Schirmherrschaft (2024)

Aus dem Ländle kommt dieses Death/Thrash-Trio mit dem originellen Bandnamen FLEISCHSCHIRM. Gegründet wurde dieses 2021 in Lustenau bzw. Dornbirn und im November 2024 folgte mit dem vorliegenden Album Schirmherrschaft das Erstlingswerk der Vorarlberger. Die Scheibe beinhaltet 8 Tracks, hat eine Unterhaltungsdauer von ca. 25 Minuten und wurde über das österreichische Label Running Wild Productions auf den Markt gebracht.
Dem Namen nach würde man im ersten Moment wohl an eine Grindcore-Band denken und die teils kurzen Laufzeiten der Songs (teils zwischen 2 und 3 Minuten) erhärten diesen Verdacht. Es kommt aber ganz anders und man wird schon beim ersten Track „Blutgruppe B“ eines Besseren belehrt. Man bekommt melodischen Death/Thrash Metal in seiner Reinkultur geboten. Das einzige Manko ist definitiv der fehlende Schlagzeuger, um die Performance noch natürlicher zu gestalten. Soll jetzt aber nicht heißen, dass die programmierten Drums ihre Wirkung verfehlen sondern einfach nur, dass man diese sofort erkennt. Ein Prunkstück der Band ist auf jeden Fall der facettenreiche Gesang von Frontmann Werner alias „MetalWene“, der ein Repertoire von tiefem Grunzen bis Screams abruft und so der Mucke die richtige Würze verleiht. Noch thrashiger geht man dann im folgenden „Schafott“ ans Werk und dabei erinnern sie mich teilweise ein wenig an die österreichische Kultband Stahlhammer. Auch im weiteren Verlauf können FLEISCHSCHIRM positiv überraschen. So bekommt man einen Hauch von Black Metal und Punk in „Dein Untergang“ zu hören. Nach dem melodischen Death/Thrash-Titel „Königreich der Qualen„, packt man die Groove-Keule aus und motiviert mit „Kaifeck“ sofort zum Headbangen und lädt zum Mosh-Pit ein. Auch in den verbleibenden Nummern „Blutige Erde“, „Leidenschaft“ und „Nukular“ kann man den Zuhörer immer wieder in Extase versetzen und „Leidenschaft“ hat sogar Ansätze einer düsteren Ballade. Alles in allem ein ansprechendes und mitreißendes Werk, das ein Lebenszeichen der Vorarlberger Metalszene darstellt.

Fazit: Das Ländle hat wieder den Metal entdeckt! FLEISCHSCHIRM liefern mit ihrem Erstlingswerk Schirmherrschaft ein deutliches Lebenszeichen der Vorarlberger Metalszene ab und wenn man jetzt noch einen Drummer findet dann könnte hier etwas kultiges entstehen!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll