FLAMMENAAR – Feuer (2024)

Band: FLAMMENAAR
Album: Feuer
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Das Lied vom Feuer
02. Tausend Qualen
03. Des Todes Boten
04. Des Barden Melodie
05. Niemandsland
06. Rheingold
07. Das Ende aller Lieder

Die drei sächsischen Brecher FLAMMENAAR präsentieren mitFeuernun ihr bereits viertes Studioalbum seit der Gründung 2014 und legen auch hier wieder stilistisch und thematisch mächtig nach. Die neue Platte, bestehend aus sieben Tracks, ist beeindruckend durchkomponiert und stilistisch zwischen melodischem und technisch anspruchsvollem Black Metal angesiedelt, der sich auch viele Elemente aus dem guten alten Pagan Black zu Nutze macht.

Die magische Zahl sieben wirkt hier nicht zufällig gewählt, denn das komplette Album widmet sich thematisch intensiv und detailliert der düsteren Ära der Hexenverfolgung, den grausamen Ritualen der Hexenverbrennung sowie der Verführung der Menschen durch schwarze Magie.

Bereits der Opener „Das Lied vom Feuer“ verdeutlicht die thematische Ausrichtung eindrucksvoll und schildert eindringlich Szenarien der unerbittlichen und oftmals grundlosen Verfolgung von Menschen in Zeiten der Christianisierung.

 Dabei lassen es sich die Jungs nicht nehmen, auf die emotional besonders aufwühlenden Details wie Denunzierung der Hexen, unerträgliche Folterqualen der „peinlichen Befragungen“ und schließlich den unausweichlichen Tod durch Feuer einzugehen. Trotz der typischen Black Metal-Vocals sind die Texte easy zu hören und erlauben es, in die Geschichten, welche die Band erzählt, einzutauchen.

Ein markantes Merkmal von Feuer sind die anspruchsvollen Gitarrenarrangements, die das gesamte Album durchziehen. Diese bilden eine perfekte Einheit, in der einzelne Höhepunkte nur gelegentlich, aber dafür mit dem wortwörtlichen Paukenschlag hervorstechen, die Platte gesamt, aber sehr einheitlich und geordnet wirken lässt.

Ein auffälliger stilistischer Ausreißer, der sich jedoch positiv in das Gesamtkonzept einfügt, ist der kürzeste Track auf der Platte „Des Todes Boten“. Hier bricht die Band bewusst aus dem sonst eher erzählerischen Charakter aus und setzt auf geradlinige Rhythmen und eine klassisch-pagan ausgerichtete Melodieführung, wodurch ein deutlicher Kontrast entsteht, der sich allerdings perfekt in das Gesamtbild integriert

Herausragend dabei ist zweifellos der vierte Track „Des Barden Melodie“, welcher mit seinen elf Minuten Spielzeit das Herzstück des Albums bildet. Erzählt wird die Geschichte eines mysteriösen Barden, dessen verführerische Melodien die Menschen in den Bann ziehen und ihnen dabei Verderben und Tod bringen – auf wen und auf welche Sage hier angespielt wird, muss, so denke ich, nicht extra erwähnt werden. Gerade die atmosphärischen Passagen dieses Songs zählen zu jenen Momenten, die Fans dieser Musikrichtung unmittelbar begeistern und an die Faszination erinnern, welche Black Metal in seinen melodischen und erzählerischen Facetten ausmacht.

Insgesamt überzeugt Feuer durch seine sorgfältige und durchdachte Songstruktur, musikalische und technische Präzision und wunderschön erzählerische Lyrics.

Fazit:
Feuer von FLAMMENAAR ist ein durch und durch gelungenes Album, das sowohl musikalisch anspruchsvoll als auch thematisch fesselnd ist. Die Band bietet eine perfekte Balance zwischen melodischen, technischen Passagen und einer intensiven, atmosphärischen Erzählung düsterer alter Sagen und Legenden. Für Fans melodischen und technisch anspruchsvollen Black Metals, und Fans des Pagan Blacks im Stile von  HELRUNAR, BLACK MESSIAH  oder MENHIR ist dieses Album eine absolute Empfehlung.

Punkte: 9 / 10

Autor: Nicki

https://m.youtube.com/playlist?list=PLa662liZ-V-4e_F-00SOGNN0Bi5KXJ0ml