FIRN – Sternentor (2024)

Das zweite Album (nach Frostwärts 2022) des Solprojekts aus Deuschland spricht Freunde des epischen, getragenen und zugleich bissigen Black Metal an. Ihr mögt bombastische Keyboards, fein eingeflochtene Gitarrenleads, emotional-pathetische Texte und giftige Vocals? Dann werdet ihr die Reise zum Sternentor genießen, denn schon das eröffnende Stück „Unter dem Eis“ führt heroische Textpassagen, zackige Angriffslust, schwebende Harmonie und feine Keyboardbegleitung schlüssig zusammen. Die inbrünstigen Chorgesänge werden die Paganisten unter euch sicher begeistern, sind aber dezent kitschig und mit den theatralischen Keys etwas zu viel des Guten. Apropos: Gute-Laune-Melodien (manchmal in allzu fröhlicher Kirtag-Manier) bieten den kratzbürstigen Stimmen Paroli und bereichern die reichhaltigen Klänge ebenso wie die rasanten Abfahrten zwischendurch. Aus der Ruhe entsteht die Kraft – diese Parole beherzigt der Multiinstrumentalist namens Horda und kombiniert sanfte, reduzierte Parts mit schwelgerischem Pathos, spacigen Keyboards und zupackendem Riffing.

Fazit: Anhänger von Menhir, Riger oder XIV Dark Centuries werden die erdigen, episch-heldenhaften Kompositionen der One-Man-Show trotz oder wegen der theatralischen Präsentation schnell in ihr heidnisches Herz schließen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard