Band: FIIIIIX
Album: Megara
Genre: Industrial/Alternative Metal
Trackliste:
01. Robots Broke My Heart
02. Abracadabra
03. Dig A Hole
04. Breathtaker Deathbreaker
05. Pocket Moon
06. Obsession
07. Kamehameha
08. One And One
09. Minutesong: Humanity
10. Instinct
11. You Can´t Hide
12. Descend In Time
13. Ghosts Of Waste
FIIIIIX ist eine Industrial Metal-Band aus Deutschland. Gegründet wurde die Gruppe 2019 in Dreseden, der Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen. Zwei Jahre später folgte mit Jasmine das Debut-Album. Im September 2024 erschien nun der mit 13 Tracks bestückte zweite Longplayer mit Titel Megara.
War Industrial Metal Ender der Neunziger bzw. Anfang der 2000er Jahre noch ein fixer Bestandteil der Metalszene, wurde es doch recht leer in dieser Schublade. Die Glut wurde zwar immer wieder angefacht, aber ein richtiges Feuer konnte man nicht mehr entzünden. Von daher durfte man gespannt sein, wie FIIIIIX das Genre interpretieren und ob sie damit einen Flächenbrand auslösen können. Die erste Kostprobe folgt mit dem Opener „Robots Broke My Heart“ und diese erinnert stark an die glorreichen Zeiten des Genres und auch ein wenig an Erstlingswerke von Peter Tägtgrens PAIN. Man schafft es mit groovigen Gitarren-Riffs den Zuhörer bei Laune zu halten und entlockt dem standhaften Metalhead den ein oder anderen Ausfallschritt. Gesanglich wird auf die raue Metalröhre von Frontmann Floyd gesetzt, die sehr gut mit der druckvollen Klangkulisse harmoniert. Im zweiten Titel „Abracadabra“ setzt man den eingeschlagenen Weg unbeirrt fort. Diese Nummer hat mehr Schwung im Gepäck und hat im Refrain leicht punkige Ansätze. So sorgt man aber für gute Abwechslung. „Dig A Hole“ kommt dann mit thrashigen Anleihen um die Ecke und lädt immer wieder zum Mosh-Pit ein. „Breathtaker Deathbreaker“ hat dann gefühlt mehr Nu-Metal bzw. Alternative Metal-Einflüsse enthalten, kann aber gerade mit dem Refrain das Blut der Fan-Base in Wallung bringen. Aber es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass FIIIIIX live ihr Potential wesentlich besser ausspielen können als auf CD, weil diese Musik einfach von der Stimmung des Publikums lebt. Das darauf folgende „Pocket Moon“ soll dann wohl so eine Art Industrial Metal-Ballade sein. Für meinen Geschmack eher ein Lückenfüller auf der CD und der Gesang kann hier ebenfalls nicht überzeugen. Auch „Obsession“ kann nicht die gewünschte Gefühlsregung auslösen und es beschleicht einen das Gefühl, dass den Dresdnern das Schießpulver ausgegangen ist. Mit „Kamehameha“ findet man dann wieder etwas besser zurück in die Spur, aber auch diesem Track fehlt der letzte Biss. „One And One“ kommt wohl live auch besser zur Geltung, wobei eine unerwartete Wendung in der Mitte für frischen Wind sorgt, aber diese ist leider nur von kurzer Dauer. „Instinct“ ist dann nach einer längeren Durststrecke wieder ein starkes Lebenszeichen der Deutschen und vielleicht kommt jetzt das große Comeback. Und tatsächlich bäumen sich FIIIIIX zum Ende hin wieder auf und liefern auch mit „You Can´t Hide“ eine starke Leistung und schön langsam kommt wieder mehr Stimmung auf. Mit den beiden abschließenden Tracks „Descend In Time“ und „Ghosts Of Waste“ wird das Album noch zu einem versöhnlichen Ende gebracht und man verzeiht den zwischenzeitlichen Schwächeanfall.
Fazit: FIIIIIX liefern auf ihrem Album Megara eine Berg- und Talfahrt ab. Zu Beginn geht es steil bergauf und in der Mitte folgt eine längere Durststrecke. Gegen Ende hin besinnen sie sich jedoch wieder ihrer Stärken und schaffen es heil ins Ziel. Vielleicht sollte man sich einige Songs eher für Live-Gigs vorbehalten und sich nur die stärksten für die Pressung auf einen Tonträger aufheben. Trotz allem ein gelungenes Industrial Metal-Werk, das dem Genre neues Leben einhaucht.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll