FIENDE – Snart er Alt Glemt (2024)

Mit FIENDE gibt es eine neue Band aus Norwegen. Diese besteht aus dem Duo Skar, der sich für Gesang, Gitarre und Synthesizer verantwortlich zeigt, und Audun (Schlagzeug), den vielleicht einige durch seine Arbeit bei den Bands Carpathian Forest und Svarttjern kennen. Mit der vorliegenden EP Snart er Alt Glemt erschien im November 2024 das erste Release der Formation über das norwegische Label
Hellstain Productions.
Schon beim Opener „Eldritch Fire“ weiß man sofort, wo die musikalische Reise hingeht. Das skandinavische Duo hat sich ganz dem Oldschool Black Metal der Neunziger verschrieben. Man bekommt sägende Gitarren zu hören, die von Schlagzeug-Salven und bissigem Gekeife begleitet werden. Die Melodien haben einen guten Wiedererkennungswert und können den Zuhörer in ihren Bann ziehen und man schwelgt sofort nostalgisch in Zeiten, als das Genre seinen Höhepunkt hatte. Der zweite Titel „Skrømt“ ist dann wesentlich düsterer gehalten, vom Tempo her sehr gedrosselt und die Lyrics sind gut an diese Atmosphäre angepasst. Die Performance kann zwar durch diese Aspekte punkten, es wird für Abwechslung gesorgt, aber leider fühlt sich die Darbietung wie ein überlanges Interlude an. Erst im letzten Drittel nimmt der Song dann Fahrt auf, aber durch die psychedelische Spielweise der Gitarren kommt einfach kein richtiger Spielfluss zustande. Im dritten Track „Svovelpredikant“ finden die Mannen aber sofort zurück in die Spur und liefern ein Black `n´ Roll-lastiges Werk, das sofort mitreißen kann und Fans der alten norwegischen Schule munden wird, ab. Mit beklemmender und leicht melancholischer Stimmung geht es dann im bereits letzten Titel „Ad Nekropolis“ weiter. Für mich gemeinsam mit dem Opener der beste Song auf dieser appetitanregenden EP. Hier rufen FIENDE ihr volles Potential ab und vereinen alle Stärken in einer Nummer. Bleibt zu hoffen, dass das aufkeimende Hungergefühl bald mit einem reichhaltigen Album gestillt wird.

Fazit: FIENDE können mit ihrer 4 Track-EP zwar nur den Appetit von Black Metal-Fans der norwegischen Art anregen, aber das Release ist ein erstes Lebenszeichen und vielleicht folgt ja zeitnah ein hungerstillendes Album.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll