FADHEIT – Afterglow

Die Depressive Black Metal-Band mit dem etwas komischen Namen FADHEIT wurde ursprünglich 2018 als One Man Black Metal-Projekt vom Musiker Selbstmord in der polnischen Stadt Łódź ins Leben gerufen. Noch im selben Jahr erschien mit der EP Stilleben das erstes Release. 2020 veröffentlichte der Pole dann sein Debut-Album Inhaling The Trauma. Danach fand der Solist drei Mitstreiter und so wurde aus dem Projekt eine Band. Das Quartett tourte dann immer wieder durch Europa, doch 2022 beendete ein Schicksalsschlag alle Aktivitäten. 2023 erschien nun mit der vorliegenden EP Afterglow das letzte Release von FADHEIT über das österreichische Label Talheim Records. Die Scheibe umfasst 4 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 16 Minuten.
Die Musik des Quartetts ist gar nicht so depressiv wie man vielleicht annehmen möchte. Der Opener „Dopamina“ ist recht rockig ausgefallen und kann den Zuhörer durchwegs fesseln und mitreißen. Den Gesang kann man als wütendes Geschrei betiteln. Dies ist wohl die beste Bezeichnung dafür, weil die Vocals nicht nach Screams oder genre-üblichen Gekeife klingen. Sie sind etwas gewöhnungsbedürftig und zerren schon ein wenig am Nervenkostüm des Zuhörers. Auch im Titel-Song „Afterglow“ bekommt man ein rundes Hörerlebnis geboten. Wieder hat man auf Riffs aus dem Rock ´n´ Roll- bzw. Punk-Genre gesetzt und diese für seine Bedürfnisse zweckentfremdet. Große Unterschiede zum vorherigen Titel sind nicht zu hören, da auch die Vocals wieder schreiend vorgetragen werden. Im abschließenden Track „Comedown“ agiert man erstmalig mit mehr schwarzmetallischen Klängen und bringt so etwas Abwechslung, um diese kurze EP würdig abzurunden. FADHEIT hätte definitiv Potential und von daher ist es wirklich schade, dass die Geschichte zu einem traurigen Ende kam.

Fazit: Depressiven Black Metal verpackt in mitreißenden Rock ´n´ Roll-Riffs bekommt man auf der abschließenden EP Afterglow von der polnischen Band FADHEIT geboten.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll