Eridu – Enuma Elish

Band: Eridu
Album: Enuma Elish
Genre: Oriental Death/Black Metal

Trackliste:
01. Cosmogony
02. Enuma Elish
03. Reign Supreme
04. Defiling the Tablet of Destinies
05. The Great Divide
06. Constructing the Realms of Nebiru
07. Shedding the Blood of Kingu
08. Clay, Blood and Vengeance
09. The 50 Names of Marduk
10. Let Them call on his Name
11. –

Nach dem Debut Lugalbanda aus dem Jahre 2019 nehmen uns die Münchner Eridu auf ihrem Zweitwerk Enuma Elish mit auf eine beseelte, zutiefst emotionale Reise voller Melancholie, Erhabenheit und Schönheit, aber auch verzweifelter Aggression, Wut und Kampfeslust. Jede Menge Akustikgitarren, schwebende Leads und noble Zurückhaltung, aber auch rhythmische Riffs prägen die epischen, doch ebenso knackigen Kompositionen. Chorale Refrains wie jener von „Enuma Elish“ fügen ein orientalisches Flair hinzu, als würde man sich im Inneren einer Pyramide auf Entdeckungsreise befinden. Stimmlich setzt man auf gemäßigte Growls, teils Chorgesang oder mystisches Rezitativ und fügt obendrein in perfekt dosierter Menge Frauengesang hinzu. So entsteht ein vielschichtiges, detalreiches Konglomerat, das in vielen Farben schimmert und eingehendere Beschäftigung fordert, um nachhaltige Langzeitwirkung zu entfalten. Straffe Doublebassstücke stehen neben rhythmischer Varianz und epischer Dichte, flirrenden Soli und abwechslungsreicher Stimmgebung; dann lässt die Band doomige Schwere einfließen – demnach entfaltet sich ein packendes sowie tiefgehendes Werk für Genießer und Headbanger gleichermaßen!
Die Dynamik dieser Platte ist interessant: im Mittelteil befinden sich bewusst zwei ruhigere Stücke, aus denen sich gegen Ende hin ein gewaltiger Sturm erhebt, der sich beim Finale in kontemplativen Pianomelodien verliert. Wunderbar! Mutig! Künstlerisch wertvoll!

Fazit: Für Fans von Maat, Orphaned Land oder Crescent lohnt sich diese musikalische Expedition garantiert!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard