ENE – Et Alter Av Forakt

Das norwegische One Man Black Metal-Projekt ENE veröffentlicht nach seinem Debut-Album Lang kald natt (Review) im Juli 2023 seinen zweiten Longplayer über das nationale Label Hellstain Productions. Das Werk trägt den Titel Et Alter av Forakt, umfasst 8 Tracks und wird sowohl als CD-Version im Digipak als auch als Black/Blue Marbled Vinyl erhältlich sein.
Mit einem instrumentalen Intro namens „Alvelys“ wird das Album eingeleitet und versprüht dabei einen Hauch von Dissection. Danach geht es aber in gewohnter ENE-Manier mit „Sangen Var Mørket“ weiter. Geboten wird dabei melodischer Black Metal, der auch immer wieder leichte postmetallische Elemente in sich birgt. Daher könnte auch diese Fan-Gemeinte Interesse an diesem Album haben. Gesanglich wird raues Gekeife geboten, das sich gut ins Gesamt-Klangbild eingliedert. Im dritten Track „De Sorte Kolonner“ ist wieder diese leichte Prise Melancholie, die man vom Vorgänger-Album gewohnt war, präsenter. Hier will der Funke aber einfach nicht so richtig überspringen, da diese leicht depressiven Parts etwas monoton ausgefallen sind. Beim nächsten Titel „Som Røtter Ut Av Jordens Dyp“ endet dann die Therapie-Sitzung und es geht wieder schwungvoller zur Sache. Hier fehlt zu Beginn einfach die nötige Abwechslung, da fast drei Minuten ein sehr ähnliches Klangbild geboten wird; erst danach folgt ein ruhiger Part, der zumindest das monotone Spiel etwas auflöst. Track Nummer 5, „Evighetens Nådeløse Eksistens“ bietet von Beginn weg mehr Abwechslung und reißt den Zuhörer vor allem sofort mit. Aber man hat trotzdem immer das Gefühl, dass ein wenig die Dynamik fehlt, die im Normalfall durch mehrere Bandmitglieder zwangsläufig hinzu kommt. Soll heißen, dass die Musik zu steril klingt und kaum Überraschungen im Songwriting bietet. Mit „Natt Til I Morgen“ folgt ein großteils instrumentales Werk, das nur in wenigen Passagen durch gesprochene Parts ergänzt wird. Dieses geht dann nahtlos in den vorletzen Titel „Et Alter Av Forakt“ über. Dieser Track erzeugt wieder eine sehr depressive Stimmung, baut sich sehr gemächlich auf und es dauert über 2 Minuten bis der Song Fahrt aufnimmt. Zum Abschluss bekommt man nochmals ein instrumentales Outro serviert.

Fazit: ENE liefert ein solides aber etwas zu steriles Album ab. Ich persönlich würde diese Scheibe eher Fans des atmosphärischen und des depressiven Black Metals empfehlen da diese Anhängerschaft am ehesten auf ihre Kosten kommt.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll