Band: DRUON ANTIGON
Album: Het Donkere Volmaakte Al
Genre: Electronic/Ambient Black Metal
Trackliste:
01. De Doler
02. Midas
03. Offer
04. All Paths Lead Inwards
05. Collapsing Black
06. Geen Begin Noch Einde, Enkel Verandering
DRUON ANTIGON ist ein Ein-Mann-Projekt des Belgiers Lennart Janssen, der Black Metal mit Ambient und EDM verschränkt. Das klingt nach einer schrägen Melange, mit Zutaten, die fast unvereinbar erscheinen – ob uns das wohl schmeckt? Die Gelegenheit der Kostprobe bietet uns das Ende November erschienene, zweite Album Het Donkere Volmaakte Al (Übersetzung „Das dunkle, perfekte Ganze“). Wir hören uns durch die 6 Songs mit insgesamt fast 42 Minuten Spielzeit.
Der Opener „De Doler“ lässt das Album mit einem mächtigen dunklen Riff und Screams überraschend schwer und direkt beginnen. Erst langsam schleichen sich die Electronic- und Ambient-Sounds an, werden zunächst noch von massiven Drum-Wänden in Schach gehalten. Schlussendlich setzen sie sich aber doch durch. Ein flirrendes, ein zischendes Interludium mit teilweise spitzen und schräg verzerrten Synthiesounds. Im letzten Teil des Songs werden die so unterschiedlichen Elemente zusammengeführt. Double Bass-Drums vor episch anmutenden Klangwänden aus Synthiesounds. Das Interesse ist geweckt. „Midas“ war die erste Single aus dem Album und stellt tatsächlich einen sehr guten Vorgeschmack dar, um einen Eindruck zu bekommen, was geboten wird. Von Beginn weg, stehen hier die Electronic-Elemente gleichwertig neben jenen des Black Metal. In wechselnder Folge fühlt man sich mal mehr in einem muffigen Probekeller, mal mehr in einem kalten, technoiden High-Tech-Umfeld. Der Track vermittelt einen guten Eindruck des Cosmic Black Metal, wie DRUON ANTIGON die Musik auch selbst beschreibt. Tatsächlich machen diese metalfremden Einflüsse die Songs interessant und vielfältig. Es ist sehr viel und erfordert Aufmerksamkeit, um nichts zu verpassen. Das Songwriting ist sehr in Ordnung, die Lieder werden entwickelt, aufgebaut, bilden einen Spannungsbogen. Die Stilmittel der Vocals reichen von Growls, Screams bis hin zu Klargesang. Ein Anpieltipp ist der Song „Geen Begin Noch Einde, Enkel Verandering„, in dem es meines Erachtens am besten gelingt, jene Stimmung und Atmosphäre zu vermitteln, die „Das dunkle, perfekte Universum“, in der Mensch nur eine unbedeutende Rolle spielt, ausmacht.
Fazit: Auf Het Donkere Volmaakte Al werden unterschiedliche Stile des Black Metal mit Ambient, Electronic und EDM zusammengeführt. DRUON ANTIGON bringt das Kunststück zustande, diese wilde Mischung tatsächlich organisch und harmonisch klingen zu lassen. Man kann sich also durchaus auf das Experiment einlassen, muss sich aber bewusst machen, dass schon alles sehr viel, sehr dicht und stellenweise auch dick aufgetragen ist. Eine Empfehlung also für all jene, die gerne Neues entdecken, und sicher nichts für Metal-Puristen.
Punkte: 6/ 10
Autor: distelsøl