Band: DROWNED
Album: Procul His
Genre: Death Metal
Trackliste:
01. Star Tower
02. Phantom Stairs
03. Corpse God
04. Malachite Mirror
05. Man In Devil In Man
06. Blue Moth Vault
07. Seed Of Bones
08. Chryseos Vas
DROWNED sind Urgesteine der deutschen Underground-Szene. Gegründet wurde die Band bereits 1992 in Berlin. Trotz der langen Bandhistorie reichte es bisher nur zu wenigen Releases. So wurden einige Demos veröffentlicht und zu einer EP (Ærth) aus dem Jahre 1998 gesellt sich in der Discographie noch ein Longplayer (Idola Specus), der aus dem Jahr 2014 datiert. Nun, 10 Jahre später, folgt mit dem vorliegenden Werk Procul His das zweite Album der Gruppe. Dieses erschien im Jänner 2024 über Sepulchral Voice Records und beinhaltet 8 Tracks bei einer Laufzeit von 43 Minuten und 38 Sekunden.
Das Berliner Trio hat sich ohrenscheinlich dem Death Metal der alten Schule verschrieben. No na ned… sind sie doch zu einer Zeit gestartet, als die glorreichen Zeiten gerade auf dem Höhepunkt waren. Zwischendurch wirkt es so, als ob man eher so ein wenig dahin schwimmen würde, aber dann blitzen zwischenzeitlich melodische Passagen auf und lockern das musikalische Geschehen gut auf. Hier denkt man sich dann immer wieder: warum nicht mehr davon…? Andererseits muss man den Jungs zugestehen, dass sie mit ihrer Darbietung authentisch klingen und keinen Wert auf Mainstream legen. In der Folge fließen dann auch doomige Elemente mit ein und bringen dadurch mehr Atmosphäre ins Spiel. Im Fall von „Phantom Stairs“ reicht diese aber nicht aus, um eine Laufzeit von über 7 Minuten recht zu fertigen. Hier fehlt einfach nötige Abwechslung und so dümpelt der Track lange vor sich hin. Im folgenden Titel „Corpse God“ machen es DROWNED wesentlich besser. Die Song-Länge ist mit 4,5 Minuten moderat gewählt und es passiert wesentlich mehr als zuvor, und so kann man den Zuhörer wieder zurückgewinnen. Auch in den darauf folgenden Tracks „Malachite Mirror“ und „Man In Devil In Man“ verfolgt man diese Marschroute weiter, wobei man in letzterem sogar punkto Tempo einige Gänge höher schaltet und zeigt, dass man sich auch in höheren Gefilden wohl fühlt. „Blue Moth Vault“ ist dann ein guter Mix aus Death- und Doom Metal und bietet in Sachen Tempowechsel auch Abwechslung. Auch in den verbleibenden beiden Nummern „Seed Of Bones“ und „Chryseos Vas“ macht das Berliner Trio alles richtig und rundet so ein gutes Death Metal-Werk ab.
Fazit: Wer oldschooligen Death Metal auf seiner Speisekarte hat, der findet hier ein kalorienreiches Gericht vor. Auch wenn nicht alles voll mundet, wird man als Anhänger des Genres gut gesättigt.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll