Band: Dødheimsgard
Album: Black Medium Current
Genre: Avantgarde/Industrial Black Metal
Trackliste:
01. Et Smelter
02. Tankespinnerens Smerte
03. Interstellar Nexus
04. It Does Not Follow
05. Voyager
06. Halow
07. Det Tomme Kalde Morke
08. Abyss Perihelion Transit
09. Requiem Aeternum
Die Veteranen von Dødheimsgard hinterlassen seit fast drei Jahrzenhnten und sechs Alben bleibende Spuren in der Szene; zu Beginn noch pechschwarz und puristisch, bekam die Musik immer mehr avantgardistische und sogar moderne, Industrial-beeinflusste Vibes beigemengt. Eine melodisch-hymnische Note ist ebenso mit an Bord und so ergibt sich eine fordernde, nicht so einfach fassbare Stilistik, die eine Fülle an Sounds und Ideen bereithält. Temporeiche Passagen gehen mit düsteren Akustikparts inklusive klaren Gesangsfetzen einher, predigende Vocals und Chöre sorgen für gesangliche Abwechslung. Orchestrale Opulenz addiert eine weitere Facette des schwebenden, erhaben gleitenden Sounds, der auch Musical-mäßigen Bombast und spacige Stadionrock-Abschweifungen integriert. Auch zackige Tempoverschärfungen kommen manchmal vor. Das klingt nach viel – und es scheint auch verworren, zerfasert und chaotisch, doch irgendwie dann doch zusammenhängend. Manchmal kann man allerdings keine klaren Strukturen erkennen und verliert sich in charmant verpeilter Extravaganz. Direkte schwarzmetallische Raserei oder nachvollziehbar galoppierende Riffs sind zu selten, um Kohärenz zu erzeugen, sprich: dieses Werk läuft nicht rund…
Fazit: Dødheimsgard spielen mutig mit Genregrenzen, geben ihren Ideen viel Platz zur Entfaltung und schweben über weite Strecken elegant sowie etwas entrückt wirkend durch ihren Soundkosmos. Schräg, schaurig und schön zugleich – allerdings nur für scheuklappenfreie, geduldige Nicht-Puristen empfehlenswert!
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard