DECROWNED – Persona Non Grata (2024)

Die finnischen Flitzefinger von DECROWNED stellen sich nach zwei EPs (2018 und 2019) mit ihrem ersten Langeisen Persona Non Grata vor. Eine schöne akustische Klammer rahmt in Form von „Folklore Pt.1“ und „Pt.2“ als Intro bzw. Outro dieses Werk harmonisch ein. Ansonsten gibt es jede Menge atemberaubender Gitarrenleads und -soli, wie wir es gewohnt sind aus dem Land der 1000 Seen und dem unüberschaubaren Meer an erstklassigen Metalbands. Welche Zutaten machen DECROWNED zu etwas Besonderem? Die Truppe zeigt sich hinsichtlich Gesng sehr experimentierfreudig und nutzt von Growls bis melodischen Klargesang eine enorme (Stimm-)Bandbreite. Einige eher rhythmusfokussierte Parts klingen etwas zu gewöhnlich und der gebrüllte Gesang will sich nicht so recht harmonisch einfügen, Doch immer dann, wenn DECROWNED ihre gefühlsbetonte Seite in den Vordergrund stellen, wird es melodisch berührend und so stellt etwa der Titelsong mit den wunderbaren Akustikpassagen oder das hypnotisch groovende „Stonewing“ einen harmonischen Leckerbissen dar. Melancholische Klänge finden immer wieder Platz auf diesem nicht ganz einfach zugänglichen Album. Ungwöhnlich für melodischen Death Metal – hier braucht man etwas Zeit, denn die Kompositionen beschränken sich keineswegs auf Tapping-Soli und catchy Refrains. Dieser Mut zum Experiment hinsichtlich der Vocals macht dieses Werk interessant, auch vor balladesken Tönen schreckt man nicht zurück. Für Fans von Amorphis oder Damnation Plan sicherlich interessant!

Fazit: DECROWNED vermeiden Eindimensionalität durch einen gewissen progressiven Touch und Tempovariationen, sodass ein herausforderndes und nicht unmittelbar zugängliches Werk mit Anlaufzeit entsteht.

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard