Band: CYCLOPS CATARACT
Album: Imperial Might
Genre: Black/Death Metal
Trackliste:
01. Marching Forward
02. Fearful Existence
03. Peace Written In Blood
04. Praying For The End Of The World
05. Regressive
06. Imperial Might
07. The Fall
08. Lesson In Brutality
09. Breaking The Earth
10. Mobilising Their Might
11. Barbarossa
Die Schotten CYCLOPS CATARACT liefern mit ihrem zweiten Album Imperial Might einen an Härte und Brutalität um nichts nachstehenden Nachfolger des Debutalbums The Bestiary aus 2021. Die Vereinigung von progressiven, synthetischen Elementen auf Basis von Black/Death Metal zeichnet eine Ambivalenz zwischen Licht und Dunkel. 51 Minuten Gesamtdauer verteilt auf 11 Tracks zeigen eine Welt der Zerstörung und des Gemetzels.
Das Album gleicht einem stillsicheren Blutbad mit irrem Todesschrei im Höllenschlund. Das unübliche Keyboard wird gekonnt eingesetzt. Es schafft eine tiefe gänsehautverursachende Spannung. Hämmernde Blastbeats und Soli von Gitarre und Bass heben das musikalische Können von CYCLOPS CATARACT hervor. In Kombination mit wahnsinnigem Vocal-Layering hat man direkt den Verdacht einer Auseinandersetzung zwischen Biestern. Die gebotene Ästhetik spielt viele Stücke und schreit mit Imperial Might die eigene Interpretation von Zerstörung aus der Unterwelt.
„Marching Forward“, ein zweiminütiges instrumentales Intro, öffnet gekonnt mystisch und langsam die knarrenden Türen in den Abgrund. „Fearfull Existence“ baut sich langsam auf, jedoch werden die Blastbeats schnell hämmernd. Das Growling, keifend aber verständlich, bindet sich dramaturgisch gut ein. Mit Bass-Solo ist man komplett in der geschaffenen Welt gefangen. „Peace Written In Blood“ zeichnet sich weniger durch das Growling, als durch unterbrechende Keyboardpassagen aus. Die dadurch entstandene Langatmigkeit wird durch schnelle Passagen zerrissen. Der vierte Track „Praying For The End Of The World“ sagt wortwörtlich, worum es geht. Orchestrale Klänge halten die Stimmung, den inneren Kampf in der Hölle, aufrecht. „Regressive“ erinnert an Science-Fiction-Klänge der Klassiker, die mit knallender Brutalität fusionieren. Ähnlich wie Licht und Schatten. Die Boshaftigkeit von „Imperial Might“, dem titelgebende Track, ist faszinierend. Zurecht ist dieser Track titelgebend. Todesschreie, gepaart mit harten Blastbeats und reißender Gitarre, geben direkt das Gefühl, die Spitze, den Tiefpunkt der Gefühlswelt erreicht zu haben. „A Lesson In Brutality“ bietet die härtesten Vocals und liefert das Maximum an Härte im gesamten Album. Mit „The Fall“, dem achten Track des Albums, darf das Schlagzeug richtig glänzen. Gleichzeitig dominierend, aber in Gesamtheit mit Growling und Gitarre wird gegen Ende eine mythische Endzeitstimmung geschaffen. „Breaking The Earth“ ist hypnotisch und fesselnd in seiner Anmut der Zerstörung. Weghören ist nicht möglich. „Mobilising Their Might“ versteht sich als instrumentales Zwischenspiel, um Kraft für das epochale 8 Minuten Werk „Barbarossa“, dem letzten Track das Albums, zu tanken. Dieser Track steht für alles, was CYCLOPS CATARACT ausmacht. Irre Blastbeats, hochwertige Blasslinien, zackige Gitarre und quälendes, fast geplagtes Growling. Eine Invasion von Gewalt und Härte zum Abschluss. Man wird jedoch nicht im Feuer gelassen. Die Schotten schaffen ein Outro, indem sie eine Kerze im Dunklen anzünden.
Fazit: Die Erwartungen werden übererfüllt. CYCLOPS CATARACT haben mit ihrem neuen Album Imperial Might die Messlatte sehr hoch gelegt. Anspruchsvolle Soli, das Schlagzeug hämmert sich phasenweise mit Gewalt ins Gedächtnis. Keyboardparts untermalen die düstere Grundstimmung. Der zerstörerische Sound steht für sich und verträgt keine Nebenbeschäftigung. Besonders der Track „Barbarossa“, der ohnehin grenzverschiebenden Gewaltorgie, macht Lust auf mehr.
Punkte: 9 / 10
Autor: Christian S.