COSMIC VISION – In The Sign Of Nature (2024)

Band: COSMIC VISION
Album: In The Sign Of Nature
Genre: Melodic/Progressive Death Metal

Trackliste:
01. The Shore
02. Tears For A Losing One
03. Realm Of The Fog
04. For My Will, For My Being
05. Sealed
06. When Dreams Decay
07. In The Sign Of Nature

COSMIC VISIONS ist ein Ein-Mann-Projekt aus Brandenburg, das 2018 von Janis Felsner gegründet wurde. Musikalisch-stilistische Wurzeln sind irgendwo zwischen Melodic Death, Atmospheric Black und Progressive zu finden. Musik und Texte sind stark von der Natur inspiriert und haben häufig einen erzählenden Charakter. Das übergeordnete Konzept des vorliegenden zweiten Albums In The Sign Of Nature beleuchtet die wechselseitigen Abhängigkeiten von Natur, Lebewesen und dem Selbst. 

Eines gleich vorweg: für dieses Album sollte man sich Zeit nehmen. 7 Tracks füllen knapp 80 Minuten, das lässt erahnen, dass es sich hier nicht um radiotaugliche Songlängen handelt. Gleich der Opener „The Shore“ eröffnet mit einer Länge von 13 Minuten und ist seinerseits in 3 „Akte“ unterteilt. Ein stimmungsvoller, atmosphärisch dichter, musikalischer Bogen spannt sich um das Motiv der sich wiederholenden Reise von Aufbruch, Ankunft und Verlassen. „Tears For A Losing One“ vereint ein Glockenspiel mit druckvoll stampfenden Drums zu einem Klangteppich, über dem sich eine feine Melodielinie entfaltet. Es erzählt vom Verlust der Hoffnung, mit den dunklen Bildern der Lyrics korrespondiert und kontrastiert die Musik. Der Instrumental-Track „Realm Of The Fog“ erzählt alleine über die musikalische Dramaturgie. Ein intensive Atmosphäre schafft auch „For My Will, For My Being„, das stark vom Atmospheric Black inspiriert ist. Wunderbar wie Blast-Beats mit dem langgezogenen Riff harmonieren. Mit ruhigen, akustischen Passagen, in denen auch die Vocals in den Klargesang wechseln, entwickelt sich eine Dynamik, die die Hörerin über die gesamte Dauer des Tracks interessiert hält. „Sealed“ beginnt ruhig und melancholisch, um dann doch überraschend in eine düstere Black-Metal-Sphäre zu kippen.  Ein Abbild des zeitweise depressiv anmutenden Ringens, sich aus der selbstgewählten Isolation zu befreien, das in den Lyrics thematisiert wird. „When Dreams Decay“ führt diese Atmosphäre fort: zwischendurch melodiös und leicht, dann wieder sehr doomlastig. In diesem Track wird eine Schwäche des Albums, die sich schon davor einige Male angedeutet hat, aber sehr deutlich: Zwischendurch verklumpt die Vielschichtigkeit des Klangbildes zu einem diffusen Brei, es fehlt an Dynamik, Detailiertheit und Klarheit. Mit beindruckenden, mehr als 23 Minuten Laufzeit, ist der namensgebende Track „In the Sign Of Nature“ wohl das Herzstück des Albums und für mich auch der Höhepunkt. Ein abwechslungsreiches, vielseitiges Opus in 5 Akten. Wirklich gelungen, wie hier die unterschiedlichen Einflüsse zu einem großen Ganzen verwoben werden 


Fazit: COSMIC VISION ist mit In the Sign of Nature ein feines Album gelungen. Es ist vielschichtig, abwechslungsreich, voller Details, ohne sich darin zu verlieren. Sphärische Klänge, feine Melodielinien, stampfende Drums – alles hat Platz und fügt sich in einen geschlossenen Höreindruck ein. Ein Album für das man sich Zeit nehmen sollte. Einzig die Produktion hat stellenweise Schwächen.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Distelsøl