Band: CHOROSIA
Album: Stray Dogs
Genre: Progressive Sludge Metal
Trackliste:
01. Stray Dogs
02. The Shrike (Fire Assault)
03. Tintinnabula
04. Reflections
05. Hands, Switchblades And Vile Vortices
Die österreichische Sludge Metal-Institution CHOROSIA veröffentlichte 2023 mit der vorliegende EP Stray Dogs ihr bereits viertes Release. Auch in diesem Fall setzte man wieder auf das steirische Label Grazil Records, das dieses Werk auf Vinyl auf den Markt brachte. Die Platte beinhaltet insgesamt 5 Tracks bei einer Laufzeit von 34 Minuten und 30 Sekunden.
Über die Jahre verfeinerten die vier Wiener ihren Stil immer wieder und mittlerweile wird ihre Musik als Progressive Sludge Metal schubladisiert. Wer Sludge mag, der ist es gewohnt, Songs mit langen Laufzeiten vorgesetzt zu bekommen. Die Hauptstädter sorgen auch in Bezug auf die Spielzeit für Abwechslung und variieren zwischen 4 und 10 Minuten. Wobei ein instrumentaler Titel mit 1,5 Minuten aus der Reihe tanzt. Der Opener und Titel-Track „Stray Dogs“ groovt schön dahin und beinhaltet einige eingängige Riff-Passagen. Man hört den Wienern ihre Affinität zum gesamten Metal-Genre, aber auch zum Rock bzw. Blues an. Dadurch wird die Musik zum Leckerbissen für Genre-Kenner, die sich darin verlieren und treiben lassen können. Wer natürlich viel Abwechslung und ein großes Repertoire an Riffs sucht, der wird hier eher enttäuscht sein. Aber CHOROSIA können auch ganz anders, und das stellen sie gleich im folgenden „The Shrike (Fire Assault)“ unter Beweis. Dieser Track ist schneller, hat schon fast Crust- bzw. Punk-Anteile zu bieten und rumpelt ordentlich dahin. Zum Ende hin wird der Track dann wieder relativ rockig und es folgt ein Solo und bluesige Elemente. Mit „Tintinnabula“ folgt dann die bereits erwähnte Instrumental-Nummer, die sich etwas abstrakt anhört und als Interlude für den folgenden Track „Reflections“ sehen kann. Dieser wirkt für meinen Geschmack in manchen Phasen doch etwas zerfahren und darunter leidet der Spielfluss. Diese Thematik in Kombination mit der Laufzeit von 10 Minuten macht diesen Song schwer verdaulich. Im abschließenden „Hands, Switchblades And Vile Vortices“ machen CHOROSIA alles richtig und liefern einen groovigen, bluesigen und rockigen Track ab, der den Zuhörer sofort abholt. Mit 7,5 Minuten Laufzeit hat der Song auch genau die richtige Länge, damit sich die Wiener entfalten können und ihr ganzen Potential auf die Bühne bringen. Mehr von diesen Nummern und der nächste Longplayer wird ein Kracher!
Fazit: Auf ihrer EP Stray Dogs sorgen CHOROSIA beim Zuhörer für ein Wechselbad der Gefühle. Am Anfang bärenstark, in der Mitte eher banal und zum Ende hin wieder ein kräftiges Lebenszeichen.
Punkte: 7 / 10
Autor: Thomas Mais-Schöll